Wenn Jugendliche ständig Selbstzweifel haben, sollten sie sich ihre Vorzüge bewusst machen. Dabei helfen kann ein Stärkentagebuch.

Pfofeld. Sind alle meine Freundinnen hübscher als ich? Und warum haben meine Mitschüler immer lustige Sprüche parat und ich nicht? Sind Jugendliche ständig mit solchen Gedanken beschäftigt, ist der Grund dafür meist ein geringes Selbstbewusstsein. Abfinden sollten sie sich damit aber nicht. „Es wäre besser, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und sich nur mit sich selbst zu vergleichen“, rät Matthias Schwehm, Persönlichkeitstrainer aus Pfofeld (Bayern). Ein Stärkentagebuch könne Jugendlichen dabei helfen, die eigenen Vorzüge zu verinnerlichen. „Wenn man regelmäßig hineinschreibt, was man gut kann und was einem wichtig ist, dann vergisst man es nicht so schnell wieder und fühlt sich sicherer.“

Schlecht sei es dagegen, sich an Mitschülern oder Stars zu messen. „Es gibt immer jemanden, der hübscher, schlagfertiger oder besser in etwas ist. Ist doch klar, dass so ein Vergleich deprimierend ist.“

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Sinnvoller sei es, wenn sich Jugendliche überlegen, in welchen Dingen sie gut sind und welche ihnen nicht so liegen. Dadurch lernten sie, stolz auf sich zu sein und zugleich ihre Schwächen zu akzeptieren. Um ihre Stärken herauszufinden, sollten sich Jugendliche laut Schwehm an zwei Fragen orientieren: Was macht mir Spaß? Und wobei fühle ich mich wohl? „Wenn jemand dann darauf kommt, dass ihm zum Beispiel Computerspielen viel Spaß macht und er sehr gut darin ist, dann ist auch das eine Stärke – egal, ob Lehrer, Eltern oder Mitschüler das anders sehen.“ Wer selbstbewusst sein wolle, müsse lernen, dass er die Einschätzungen anderer nicht so wichtig nehmen dürfe wie seine eigenen Bewertungen und Gefühle.