Etwa 7000 Eier des geperrten Hofes in Ostwestfalen waren noch in den Handel gekommen. Obwohl die Belastung bekannt war.

Düsseldorf. Nach dem Fund von dioxinbelasteten Bio-Eiern in Nordrhein-Westfalen geht die Ursachenforschung auch an Ostern weiter. Proben des gesperrten Hofs in Ostwestfalen würden von Chemikern in Münster untersucht, sagte ein Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministeriums in Düsseldorf. Ergebnisse würden am Samstag aber nicht erwartet.

+++ Dioxin-Eier gefunden: Auch Kleinerzeuger betroffen +++

Nachdem in einer zweiten Probe erneut der dioxinähnliche Stoff PCB in Bio-Eiern des Hofs im Kreis Minden-Lübbecke gefunden wurde, dürfen von dort nun auch keine konventionell erzeugten Eier mehr verkauft werden. „Das ist eine reine Vorsorgemaßnahme, weil wir die Quelle nicht kennen“, sagte der Sprecher. In dem auf dem Hof verwendeten Futtermittel wurden nach Behördenangaben keine Belastungen entdeckt. Derzeit werden Proben des Betriebs beim Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe in Münster analysiert. Untersucht werden Boden und Trinkwasser sowie konventionelle Eier.

Etwa 7000 Eier des Betriebs waren noch in den Handel gekommen, obgleich die Belastung bekannt war. Ein Verpackungsbetrieb im rheinischen Euskirchen hatte belastete Ware dem Eierhof zurückgeschickt, aber einen Teil übersehen. Darauf aufmerksam gemacht hatte ein Verbraucher, der den gesperrten Betrieb an der vom Ministerium veröffentlichten Stempelnummer der Eier erkannte. Das Ministerium will auch klären, warum die betroffenen Kreise Minden-Lübbecke und Euskirchen erst mit Verzögerung über die PCB-Belastung informiert worden waren. Die Ergebnisse waren offenbar bereits am 15. März bekannt, benachrichtigt wurden die Kreise aber erst am 26. März, so ein Sprecher.

Die Chemiker des Untersuchungsamtes in Münster untersuchen auch Bodenproben von zwei Höfen in Duisburg. Dort war in Eiern von zwei kleineren Direktvermarktern das giftige Dioxin entdeckt worden. Zum einen geht es um einen Kinder- und Lernbauernhof der Arbeiterwohlfahrt mit 150 Legehennen, zum anderen um einen Betrieb mit 120 Tieren in Bio-Haltung. Einen Zusammenhang zwischen den Fällen in der Ruhrgebietsstadt und dem weit entfernten Hühnerhof in Ostwestfalen sehen die Behörden nicht.

(dpa/lnw)