Amalgam hält bis zu 50 Jahre und wird als einziges Material von den Kassen bezahlt. Kunststoffe halten circa 15 Jahre

Der Patient hat die Wahl zwischen verschiedenen Füllungen. Preise und Haltbarkeitsdauer beeinflussen seine Entscheidung.

Amalgam: Wird seit über 100 Jahren als Füllmaterial verwendet und als einziges Material von den Kassen bezahlt. Vorteil: Es ist bei wirklich guter Verarbeitung sehr lange (50 Jahre) haltbar. Nachteile: Es gibt in geringem Maße ständig Quecksilber ab. Für den gesunden Patienten sind ein paar Amalgamfüllungen gut zu verkraften, für den sensibilisierten können sie problematisch werden. Hauptproblem: Amalgam dehnt sich im Zahn aus, was dort erst zu Rissen bis hin zum Wegbrechen der Seitenwand führen kann.

Kompomere: Sie haben auf der Basis von Glasionomeren Kunststoffbeimischungen, sind etwas härter als Glasionomerzemente und für den Arzt relativ leicht anzubringen. Allgemein angewendet werden diese als klassischer Amalgam-Ersatz besonders im Seitenzahnbereich. Haltbarkeit: drei bis fünf Jahre. Zuzahlung: meist keine bei Verarbeitung ohne Verkleben. Bei Verklebung: 30 bis 100 Euro.

Komposite: Kunststoffe, vor allem im Vorderzahnbereich sowie im Seitenzahnbereich. Verschiedene Systeme der Verarbeitung. Vorteil: hart, zum Einfüllen muss keine gesunde Zahnsubstanz weggebohrt werden. Nachteil: Kunststoffe schrumpfen. Deshalb muss die Kunststoff-Füllung sorgfältig geschichtet werden. Wegen der extremen Feuchtigkeitsempfindlichkeit muss der Zahn absolut trocken sein. Minimum sind drei bis fünf Schichten, bei hervorragender Qualität benötigt man 15 bis 20 Schichten unterschiedlicher Färbung. Bei dieser aufwendigen Verarbeitung sieht man keinen Unterschied zum gesunden Zahn. Kosten einfache Variante, ohne individualisierte Farbschichtung 120 bis 150 Euro. Aufwendige Variante 180 bis 270 Euro. Haltbarkeit: mindestens zwölf bis 15 Jahre.

Laborgefertigte Inlays: im Labor mit Abdruck gefertigtes Inlay aus Keramik oder Gold. Für sehr große oder tiefe Löcher muss man meist zwangsläufig eine Krone anfertigen. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt bei regelmäßigem, nachweislichem Zahnarztbesuch (Stempel im Bonusheft) nach fünf Jahren einen Anteil von 20, nach zehn Jahren einen von 30 Prozent. Jedoch eben nur auf Zahnersatz, also Brücken und Kronen. Diese bestehen aus Metall, Metall mit Keramik verblendet oder aus Zirkon. Haltbarkeit: über zwölf Jahre. Kosten: je nach Qualität 400 bis 800 Euro.

Gold: wird für Inlays im Backenzahnbereich verwendet. Nachteil: verträgt sich nicht mit Amalgam und kann nicht verklebt werden. Goldinlays sind im Idealfall extrem gut passende "Deckel", die jedoch im Laufe der Jahre abgerieben und somit undicht werden können. Haltbarkeit: bis 20 Jahre. Kosten: vom Goldpreis abhängig. Eine Goldkrone mit 4 g Gold kostet derzeit 625 Euro, eine verblendete Metall-Keramik-Krone (innen 2,5 g Gold, Deckel aus Keramik) liegt bei 770 Euro.

Zirkon: ein neues keramisches Material, extrem hart und glatt. Vorteil: Es lässt sich maschinell fräsen und wird dadurch relativ günstig. Im sichtbaren Bereich muss, im Seitenzahnzahnbereich sollte eine Verblendung mit Keramik erfolgen. Es ist beinahe reaktionsfrei für den Patienten. Nachteil: geringe Haftung am Zahn, sollte deshalb unbedingt verklebt werden. Haltbarkeit: ähnlich wie klassische metallbasierte Kronen. Kosten: je nach Ausführung (Inlay, Krone, mit Verblendung oder ohne) um die 600 Euro.