Den Chinesen um die Ecke kennt jeder. Aber die mongolische, tibetische, vietnamesische oder pakistanische Küche? Unsere Reporterin Friederike Ulrich hat in Hamburg einige besondere asiatische Restaurants aufgestöbert.

Die tibetische Kultur war bis vor 50 Jahren noch weitgehend unbekannt - die Küche des Hochlandvolkes ist es noch heute. In Altona und Sülldorf kann man sie in den beiden Tibet-Restaurants von Phurpu Königsmark genießen, der Vorsitzenden des Tibet Vereins Hamburg. Wie in ihrem Heimatland üblich, sind die Speisen nicht zu scharf, aber vielfältig gewürzt. Die dafür verwendeten Himalaya-Gewürze bezieht die Gastronomin aus Nepal und Tibet. Die Speisekarte ist umfangreich, die Preise moderat, das Angebot fremdländisch und verlockend. Landestypische Spezialitäten etwa sind "Momos" - mit Fleisch, Gemüse oder Käse gefüllte Teigtaschen -, raffiniert gewürzte Fleischgerichte mit frischem Gemüse, tibetische Käsesuppe oder "Gang": verschiedene gebratene Gemüse mit Hülsenfruchtbällchen, Kokosmilch und Gewürzen.

An der Grindelallee lädt das "So Na Mu" zu einem delikaten Schnupperkurs in der koreanischen Küche ein. Vorne ist der obligatorische "To go"-Service eingerichtet, hinten eine kleine Gaststube. Spitzenkoch Seo Chul Sam bietet preiswert authentische koreanische Kost auf hohem Niveau an - Fleisch-, Fisch- und Tofugerichte, schnell zubereitet und schmackhaft gewürzt. Highlight ist die "Ente spezial" mit frischem Ingwer, Knoblauch und Gemüse oder das Nationalgericht "Bulgogi": zartes Rindfleisch, eingelegt in Knoblauch, Ingwer, Sesamöl, Zwiebeln und Porree.

Wer sich in wunderschönem Ambiente in die Geheimnisse der pakistanischen Küche einführen lassen möchte, sollte das "Kaghan" in Jenfeld besuchen. Eine besondere Spezialität sind die Tandoori-Gerichte aus dem pakistanischen Lehmofen: Das Fleisch wird vor der Zubereitung in einer Soße aus Ingwer, Knoblauch, Joghurt, rotem Paprika und pakistanischen Gewürzen mariniert. Empfehlenswert sind auch die im Wok zubereitete "Karahis", in Olivenöl gebratene Gemüsegerichte.

Das mongolische Restaurant "Tao" liegt im Keller des Stellinger Rathauses. Neben klassischen chinesischen Gerichten - etwa der Pekingente - bietet Inhaberin Qun Tao abends ein mongolisches Buffet an: Wie in dem bergigen Land zwischen Russland und China üblich, suchen sich die Gäste an einem großen Tisch Fleisch, Fisch, Gemüse und andere Zutaten aus und lassen diese dann an einem offenen Grill vom Koch zubereiten. Dazu gibt es viele verschieden Soßen - gut gewürzt, mit Ingwer, Knoblauch und Pfeffer.

In die Küche seines Restaurants "Sai gon" lässt Patron Werner Rossler nur Köche aus den besten Restaurants Vietnams. Seit mehr als zehn Jahren können die Gäste hier auf konstant hohem Niveau die Faszination der vietnamesischen Küchen entdecken. Diese zählt ohnehin zu den besten Ostasiens. Die Vietnamesen legen viel Wert auf eine reine, unverfälschte Zubereitung der Zutaten. Zudem arbeiten sie viel mit aromatischen Kräutern und kurzen Garzeiten. Koriander, Basilikum und Minze lässt Rossler frisch aus Vietnam einfliegen - den Gästen werden sie vor dem Essen zum Knabbern hingestellt. Zu den Spezialitäten des Restaurants gehören "Muc Nhoi" - mit Schweine- und Krebsfleisch gefüllte Baby-Tintenfische an einer pikanten Erdnusssoße.

Im "Molana" fühlt man sich wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Mit Kunsthandwerk, Bildern, Kalligrafien und viel Liebe zum Detail eingerichtet gleicht das Restaurant in St. Georg einem kleinen Museum. Die original persischen Gerichte - eingelegtes und gegrilltes Fleisch mit Safranreis und leckeren Gewürzen - haben moderate Preise. Sonnabends gibt es außerdem als besondere Beilage traditionelle Live-Musik und Rezitationen persischer Gedichte. Nach dem Essen wird Tee aus dem Samowar serviert, dazu gönnt sich, wer mag, eine Wasserpfeife.