Als Grundregel gilt: Für leichte Speisen eignen sich Weißweine

Weißwein zu Käse? Rotwein zu Fisch? Klar "geht" das, häufig sehr gut sogar. Aber ein bisschen Harmonie zwischen dem Essen und den Weinen sollte es schon sein ...

Puristen und Anachronisten dürften sich vermutlich schütteln, wenn man ihnen beispielsweise französischen Edelschimmelkäse mit einem gekühlten, gehaltvollen und fruchtigen Weißwein kredenzt. Schade - denn so entgeht ihnen ein tolles Geschmackserlebnis.

Zum Glück wurden solche eisernen "Gesetze" in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten aufgeweicht. Und nicht nur die Lust am Kombinieren von Speisen aus verschiedenen Kulturen ist ungebrochen, sondern auch das Vergnügen, immer wieder neue "Korrespondenzen" zwischen Speisen und Weinen zu entdecken. Allerdings sollte man dabei einige wenige Grundregeln beachten. Die erste lautet: Rotwein zu Austern? - Nein, vergessen Sie das, und zwar am besten sofort!

Zu solchen leichten Speisen mit zartem Geschmack passen am besten frische, milde und trockene Weißweine, die auf der Zunge nicht dominieren. Daraus folgt - logisch - der Umkehrschluss, dass deftige, schwere Gerichte mit gehaltvolleren Weinen besser harmonieren. Ein Tipp: Orientieren Sie sich an der Soße. Diese zumeist würzigste Komponente einer Speise weist auch den Weg zum richtigen Wein. Zu Rahmsoßen passen daher am besten körperreiche Weißweine, zu Rotweinsoßen ein kräftiger Rotwein.

Zu Speisen, die Röstaromen enthalten - wie zum Beispiel Krustenbraten, Gegrilltes oder gebratenes Geflügel - passen kräftige, trockene Weine, gerne im Barrique gereift und gerne auch mehr alkoholbetont.

Wenn Sie einen Ausflug in die asiatische Küche - im Besonderen die scharfe indische Küche - wagen, verzichten Sie lieber auf Wein, und schwenken Sie um auf Tee. Das tut gleichermaßen wohl - den Geschmacksnerven und dem körperlichen Wohlbefinden.

Was Sie ebenfalls vermeiden sollten, sind säurebetonte Weine zu Salaten mit Essig- oder Zitronen- und Limettendressings, denn da droht Sodbrennen. Zu Gerichten mit reichlich Olivenöl wie Spaghetti Aglio e Olio passt Weißwein besser als Rotwein, der davon einen metallischen Geschmack bekommen kann. Und als Faustregel gilt: Je salzhaltiger ein Gericht ist, desto weniger Tannine sollte der Wein enthalten, denn Salz verstärkt deren Bitterkeit.

Wenn sich das Mahl dem Ende zuneigt, sollten Sie zu Süßspeisen ebenso süße, auf jeden Fall sehr fruchtige Weine kredenzen - das passt für gewöhnlich immer.