Es ist eine Frage der Überzeugung: Kochen und backen Sie an Bord mit Gas oder Petroleum? Als Profis sind wir eher den Umgang mit Gas gewöhnt. Das reicht von der Wegwerf-Camping-Kartusche für geringeren Bedarf auch auf kleinen Fahrtenbooten bis hin zu nachfüllbaren Flaschen, die allerdings den Nachteil haben, dass sie nicht überall befüllt werden können, weil die Anschlusssysteme in unterschiedlichen Ländern voneinander abweichen. Nicht zu unterschätzen ist das Gefahrenpotenzial von Gas (Butan, Propan oder ein Gemisch), denn es kann bei einem Leck in der Anlage im Schiff verbleiben und bei Funkenbildung explodieren. Trotzdem scheint mir Gas insgesamt angenehmer in der Handhabung, während Petroleum nur in geübten Händen gut aufgehoben ist. Es kann stinken oder rußen, wenn nicht korrekt vorgeheizt wird. Dafür kann es nicht explodieren.

Petroleum ist oft günstiger. Es wird in vielen Ländern sogar subventioniert. Es lohnt sich also zu recherchieren, wo Sie sich die nächste volle Ladung sichern. Einmal getankt, hält Petroleum lange! Mit einem gefüllten 50-Liter-Tank kommen viele Langfahrer ein bis eineinhalb Jahre aus. Allerdings haben Petroleumnutzer damit zu leben, dass sie vorheizen müssen. Normalerweise geschieht das mit Spiritus oder Alkohol.

Dieses Prozedere erfordert eine sinnvolle Planung der Abläufe in der Pantry. Wer Wasser für Kaffee oder Tee kochen will, sollte im Anschluss auch gleich die nächste Mahlzeit im Topf auf den Herd bringen, weil das Anschalten der Hitzequelle nicht einfach auf Knopfdruck funktioniert, sondern "Vorglühzeit" erforderlich ist. Ich bleibe auch deshalb bei Gas, wenn ich die Wahl habe, kann aber Petroleumfans durchaus verstehen. Noch ein letzter Tipp: Man kann einen Edelstahlwasserkessel direkt an einen kleinen einflammigen Gaskocher schweißen und mit einer einfachen Leine am Griff des Kessels unter die Decke hängen - fertig ist die autarke Heißwasser-Kocheinheit.