Vier Hänger fallen im Test von ADAC und Stiftung Warentest durch. Der Preis lässt eindeutige Rückschlüsse auf die Qualität zu.

Berlin. Obwohl Fahrradanhänger für Kinder verkehrstechnisch sicher sind, stecken sie in vielen Fällen voller Schadstoffe. Das ergab eine gemeinsame Untersuchung der Stiftung Warentest und des ADAC. Vier von sieben geprüften Anhängern enthalten demnach so viele Schadstoffe, dass sie mit der schlechtesten Note "mangelhaft" bewertet wurden.

Die Schadstoffe stecken in Gurten, Polstern und Schiebegriffen, aber auch im Regenschutz und in den Sichtfenstern. Die Tester fanden nach eigenen Angaben erschreckend viele polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher, sogenannte Phthalate, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen, das Erbgut zu verändern und die Fortpflanzung zu gefährden.

Eine hohe Schadstoffkonzentration wurde auch in einem der fünf untersuchten Fahrradzugsysteme und Fahrradtrailer gefunden, bei denen ein Kinderrad über eine Stange oder eine Tandemkupplung mit dem Fahrrad des Erwachsenen verbunden ist. Beim Trailer Adams Trail A Bike Folder 1 fanden sich demnach besonders viele Schadstoffe in Griff und Sattel.

"Schadstoffe haben in Fahrradanhängern und Trailern für Kinder nichts zu suchen", kritisierte der ADAC-Vizepräsident für Technik, Thomas Burkhardt. Aufgrund der Testergebnisse habe der Hersteller Burley beschlossen, die Markteinführung von zwei neuen Produkten solange aufzuschieben, bis einwandfreies Material angeboten werden könne. Die Hänger dieses Herstellers wurden nicht bewertet.

Bester Fahrradanhänger im Test wurde der Chariot Cougar 2 mit der Gesamtnote "gut". Schlusslicht bei den reinen Fahrradanhängern wurde der Prophete Art 2906, nicht nur wegen der höchsten Schadstoffwerte. Auch bei Regen bietet er demnach kaum Schutz. Allerdings ist er schon für 120 Euro zu haben, der teuerste Anhänger kostet fast 850 Euro. Bei den Fahrradzugsystemen erwies sich laut ADAC die Tandemstange Profex Koala II wegen schlechter Haltbarkeit als "mangelhafter" Totalausfall.

Generell sind Kinder in einem Fahrradanhänger sicherer aufgehoben als in einem Fahrradsitz. Stürzt der Radfahrer bei einem Unfall, kippt keiner der Anhänger im Test mit um, sondern alle bleiben mit den Rädern auf dem Boden. Die Anhänger sind wie eine Art Kokon, der das Kind bei einem Aufprall durch Pufferzonen schützen kann. Auch im Anhänger sollte das Kind aber einen Fahrradhelm tragen und angeschnallt sein, empfehlen die Stiftung Warentest und der Automobilclub.