Sie träumen davon, Segeln zu lernen? Dann fangen Sie klein an. Wenn Sie Neueinsteiger sind, dann machen Sie Ihre ersten Schläge auf einer Jolle.

Ich sehe es jetzt wieder an meinen Kindern, die gerade das Segeln im Optimisten erlernen: Sie sitzen alleine im Boot, müssen alle Handgriffe selbst erlernen und spüren jede Bewegung direkt.

Sie erleben, wie sich ein Boot in Wind und Wellen anfühlt, wie es reagiert. Und sie lernen, entsprechend zu handeln. So verstehen sie das Zusammenspiel. Ich habe auch auf einem Optimisten das Segeln gelernt, mich dann auf kleineren und größeren Klubbooten hochgedient. Zwischendurch habe ich einige Jahre im damals olympischen Drei-Mann-Kielboot Soling an internationalen Regatten teilgenommen, bevor ich wieder auf größere Yachten umstieg und schließlich um die Welt segelte. Danach habe ich in zwei America's Cup-Teams mitgearbeitet, bei denen ich seglerisch, aber auch technologisch zusätzliches Know-how erwerben konnte. Heute segle ich mit meinem Steuermann Johannes Polgar Starboot, bin also zurück im olympischen Segelsport.

Ich halte den Disziplinwechsel für sehr erfrischend. Er ist eine der Grundlagen einer guten Segelausbildung. In anderen Ländern verlaufen die Grenzen in dieser Hinsicht längst fließend, in Deutschland aber gibt es Gräben, die aus meiner Sicht zugeschüttet werden sollten. Mein Grundsatz: Nur, wer das Segeln im Kleinformat beherrscht, der kann auch in allen anderen Segeldisziplinen Spaß haben und - wenn gewollt - groß rauskommen.

Der Hamburger Segelprofi Tim Kröger