Die US-Regierung benötigt nach Einschätzung von Finanzminister Timothy Geithner keine zusätzlichen Gelder zur Rettung der krisengeschüttelten...

Washington. Die US-Regierung benötigt nach Einschätzung von Finanzminister Timothy Geithner keine zusätzlichen Gelder zur Rettung der krisengeschüttelten Bankenbranche. Dem Finanzministerium stünden noch 134,6 Milliarden Dollar zur Verfügung, sagte Geithner. Diese Summe sollte ausreichen, damit keine weiteren Anfragen beim Kongress notwendig würden. "Wir haben die Mittel, um mit der Umsetzung aller Aspekte unseres Finanzstabilitätsplans voranzuschreiten."

Die große Mehrheit der US-Banken verfüge über mehr Kapital als benötigt, sagte der Minister. Zudem gebe es Anzeichen für ein Auftauen der Kreditmärkte und für den Wiederaufbau von Vertrauen "in die Stabilität des Systems".

Die US-Regierung hatte im vergangenen Jahr ein 700 Milliarden Dollar schweres Paket zur Rettung der angeschlagenen Bankenbranche aufgelegt. Einige Politiker hatten bezweifelt, dass das Geld reichen würde. Geithner sagte, dass die giftigen Wertpapiere in den Bilanzen der Banken das Finanzsystem weiterhin "verstopften". Deswegen komme der Kreditfluss nur langsam wieder in Gang. Es sei schwierig, einen Wert für diese toxischen Papiere festzusetzen. Er hoffe, dass ein Projekt aus öffentlichen und privaten Investoren diese Probleme verringern sollten. Derzeit unterzieht die US-Regierung 19 Großbanken einem "Stresstest". Die Regierung unter Präsident Barack Obama hatte angekündigt, die Ergebnisse am 4. Mai zu veröffentlichen. Bis dahin liegen die Quartalszahlen der Banken vor. Mit dem Stresstest soll der Kapitalbedarf der Banken unter widrigen wirtschaftlichen Umständen geprüft werden. Geithner sagte, die Tests würden ermitteln, ob einige Banken ihr Kapital erhöhen müssten. Dazu würde die Regierung dann mehrere Optionen anbieten. "Die Banken, die mehr Kapital brauchen, haben die Chance, sich das Geld aus privaten Quellen zu beschaffen oder es vom Finanzministerium in Form von wandelbaren Vorzugsaktien anzufordern."