Berlin. Stephan Mayer war kaum drei Monate als CSU-General im Amt. Nach seinem Rücktritt wird er abgelöst von Martin Huber.

Der bayerische Landtagsabgeordnete Martin Huber wird neuer Generalsekretär der CSU. Parteichef Markus Söder gab die Personalie am Freitag in München bekannt. Der 44-jahre alte Oberbayer wird damit Nachfolger des am Dienstag zurückgetretenen Stephan Mayer.

Söder sagte, mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst 2023 sei es gut, wenn der Generalsekretär nun aus der Landtagsfraktion komme. „Wir setzen sehr stark auf die Bayern-Karte“, sagte Söder. Der CSU-Chef lobte, Huber sei tief in der Partei verankert und ein guter Teamplayer. Er sei ein moderner wie konservativer, wertebewusster wie weltoffener Politiker. „Er kann Land, aber kann auch Stadt. Und er ist einfach seriös“, betonte Söder. Lesen Sie hier: Mayers Rücktritt: Die CSU als christlich-skandalöse Union

Vor allem Letzteres dürfte eine Eigenschaft sein, auf die die CSU nach dem Fall Mayer besonders großen Wert legt. Mayer hatte am Dienstag nach nur gut zwei Monaten Amtszeit seinen Rücktritt erklärt und dafür in einer schriftlichen Erklärung gesundheitliche Gründe genannt. Allerdings räumte Mayer zugleich eine „möglicherweise“ nicht angemessene Wortwahl einem Journalisten gegenüber ein. Der Reporter hatte Mayer vorgeworfen, ihm telefonisch mit „Vernichtung“ gedroht zu haben. Es ging um einen Bericht zu Mayers Privatleben. Söder hatte die Wortwahl am Dienstag als inakzeptabel bezeichnet.

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Martin Huber schließt Lücke in der CSU-Führung

Huber betonte am Freitag bei seinem ersten Auftritt in der neuen Funktion, er brenne auf die neue Aufgabe. In diesen unruhigen Zeiten brauche es „mehr denn je“ eine Partei wie die CSU, die als politische Kraft verbinde und den Zusammenhalt stärke. Bei der Personalentscheidung war laut Söder am Ende wichtig, „dass ich keine Lücke im Kabinett reißen wollte“. Neben Huber war im Vorfeld unter anderem die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber als mögliche Nachfolgerin im Gespräch.

Mit der raschen Nachbesetzung ist die Führungsmannschaft der CSU damit wieder komplett. Huber kommt fortan eine Schlüsselposition zu. Er muss den anstehenden Landtagswahlkampf für seine Partei zu organisieren. Die Umfragen der CSU sind derzeit nicht all zu rosig, Söders politisches Schicksal dürfte von der Abstimmung abhängen. Die Erwartungen an Huber sind somit groß. Es gibt viel für ihn zu tun. Entsprechend rasch will sich Huber an die Arbeit machen. Er werde noch am selben Tag loslegen, betonte er am Freitag.

Neuer Generalsekretär kennt die Partei gut

Huber stammt wie Mayer aus dem oberbayerischen Landkreis Altötting, aus Mühldorf. Zwischen 2004 bis Mai 2008 arbeitete Huber für Mayers Bundestagsabgeordnetenbüro. Huber hat in München studiert. Seine Doktorarbeit im Fach Politik schrieb er über den Einfluss der CSU auf die Westpolitik der Bundesrepublik. Von 2008 bis 2013 war er persönlicher Referent des damaligen Parteichefs Horst Seehofer in der CSU-Landesleitung – er kennt die Parteizentrale somit bereits aus eigener Erfahrung.

Seit 2013 sitzt der verheiratete Katholik für die CSU im Landtag. Ende Februar hatte ihn Söder bereits als einen von zwei Verantwortlichen für die Erarbeitung eines neuen CSU-Grundsatzprogramms auserkoren. Über die CSU hinaus sowie auf Bundesebene trat Huber bisher kaum in Erscheinung.