Berlin. Die Grünen haben auf ihrem Parteitag eine neue Doppelspitze gewählt. Ricarda Lang und Omid Nouripour werden die Partei führen.
Die Grünen haben am Samstag eine neue Parteiführung gewählt. Die neue Doppelspitze besteht aus der bisherigen Parteivize Ricarda Lang und dem Außenpolitiker Omid Nouripour.
Die 28-jährige Ricarda Lang erhielt am Samstag 75,9 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sie ist die jüngste Grünen-Vorsitzende in der Geschichte der Partei. 552 Delegierte stimmten für sie, es gab 137 Nein-Stimmen und 38 Enthaltungen.
Grüne: Nouripour mit über 80 Prozent zum Parteichef gewählt
Omid Nouripour erhielt 82 Prozent der Stimmen. Der 46-Jährige erhielt am Samstag 621 von 752 abgegebenen Stimmen und setzte sich damit gegen zwei Mitbewerber durch. Die Ergebnisse müssen noch per Briefwahl bestätigt werden, was bis Mitte Februar geschehen soll.
Nach vier Jahren hatten Annalena Baerbock und Robert Habeck wegen der Übernahme von Regierungsämtern ihre Vorsitzenden-Posten abgegeben. Sie sind seit Dezember 2021 Minister in der Regierung von Olaf Scholz (SPD).
Grünen-Parteitag: Geschäftsführer-Posten geht an Büning
Emily Büning wurde zur neuen Politischen Bundesgeschäftsführerin der Grünen gewählt. Die 36-Jährige erhielt am Samstag auf dem Online-Parteitag nach Parteiangaben 88,35 Prozent der Stimmen. Sie wird damit Nachfolgerin von Michael Kellner, der mittlerweile Parlamentarischer Staatssekretär im Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium ist und sich nicht erneut zur Wahl stellte.
Die Rolle des Politischen Bundesgeschäftsführers entspricht der des Generalsekretärs in anderen Parteien. Büning wird dem linken Flügel der Grünen zugerechnet. Seit 2012 agierte sie als "Organisatorische Bundesgeschäftsführerin" hinter den Kulissen. Was der neue Bundesvorstand errreichen will, lesen Sie in dieser Analyse.
Zum Auftakt des digitalen Parteitags hatten sich Baerbock und Habeck als bisherige Doppelspitze der Partei verabschiedet. Am späten Freitagabend hatten die Delegierten mit großer Mehrheit einen Antrag verabschiedet, in dem eine Einstufung von Atomenergie und Gas als "grün" entschieden abgelehnt wird. Im Rat der EU-Mitgliedstaaten müsse Deutschland gegen den Rechtsakt und "das damit verbundene Greenwashing von Atomkraft und fossilem Erdgas" stimmen, zudem solle unter bestimmten Umständen eine Klage geprüft werden, heißt es in dem Beschluss.
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(fmg/afp/dpa)