Berlin. Ein Direktor aus Bayern droht „Fridays for Future“-Demonstranten mit Bußgeld. Eine Bank richtet nun ein Spendenkonto für Schüler ein.

Wer als Schüler künftig an den „Fridays for Future“-Demonstranten teilnimmt, muss mit einem Bußgeld rechnen – damit droht zumindest der Schulleiter eines Münchner Gymnasiums. Seinem Beispiel könnten weitere Schulen folgen.

Wenn nichts anderes helfe, werde er inzwischen tatsächlich so weit gehen und über das Schulreferat Anzeige erstatten, sagte Schulleiter Wolfgang Hansjakob laut dem „Bayerischen Rundfunk“.

„Wir werden jeden Einzellfall prüfen, wie er sich darstellt. Wenn hier ganz bewusst gegen Spielregeln, gegen Gesetze und gegen die Schulordnung verstoßen wird, dann müssen Eltern und Schüler auch mal bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.“

Die GLS Bank hat ein Spendenkonto für Schüler eingerichtet, denen Bußgelder angedroht werden. Auf der Website der Bank heißt es: „Wenn Aktivisten von Fridays for future oder deren Erziehungsberechtigte Bußgeld-Bescheide bekommen, dann liegt die Soli-Spende schon bereit – beziehungsweise Geld für den Widerspruch und einen erfolgreichen Prozess gegen die Strafgeldidee.“

Die Zahlungen gingen ohne Abzug an „Fridays for Future“. Über die Verwendung des Guthabens würden drei Münchner Organisatoren von FFF gemeinsam entscheiden.

Schuleschwänzen ist Ordnungswidrigkeit

Der Schulleiter des bayerischen Gymnasiums hat einen ganz anderen Blick auf die Debatte. Das große Ziel, die Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz zu lenken, hätten die Schüler doch erreicht, meint der Schulleiter. Rückendeckung bekommt er aus dem bayerischen Kultusministerium. „Die Linie von uns ist klar: Die Schulpflicht gilt. Insofern kann es keine Befreiungen geben“, so Kultusminister Michael Piazolo gegenüber dem „BR“.

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Von Diana Zinkler (Text) und Johanna Rüdiger (Video)

Schuleschwänzen ist eine Ordnungswidrigkeit. Zumindest theoretisch sind Bußgelder von 1000 Euro möglich. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ kursiere an dem Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in München-Bogenhausen die Summe von 350 Euro. Schulleiter Hansjakob konnte diese Höhe laut „SZ“ aber nicht nachvollziehen. (les)