Wien/Rom. Die Ausschreitungen bei Demos von Rechtsextremen sind auch für internationale Medien ein Thema. Hier eine Auswahl der Pressestimmen.

Die

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beschäftigen auch Kommentatoren im Ausland. Einige Pressestimmen vom Dienstag im Überblick:

„Der Standard“ (Wien): „Wer an Sachsen denkt, dem fallen auch noch rasch Heidenau, Clausnitz und Freital ein, wo ebenfalls der rechte Mob wütete – und immer weniger touristische Höhepunkte wie die Semperoper in Dresden oder die Basteifelsen. Die Sachsen seien „immun“gegen Rechtsradikalismus, hat der frühere Ministerpräsident Kurt Biedenkopf einmal gesagt. ... Es wäre jetzt Zeit für klare Worte aus der sächsischen CDU. Schweigen und sich ducken – aus Angst vor der AfD – ist ein falscher und schändlicher Weg.“

„Tages-Anzeiger“ (Zürich): „Angriffe von Rechtsextremen auf Ausländer sind in Deutschlands Osten schrecklich alltäglich. In kleinen sächsischen Städten wie Freital, Heidenau, Clausnitz oder Bautzen hat es in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls pogromhafte Jagden gegeben wie nun in Chemnitz. Besonders an dem Vorfall von Sonntag sind vor allem die Größe des Mobs, dessen straffe Organisation und die Tatsache, dass er die Straßen einer ziemlich großen Stadt an einem Wochenendnachmittag in Besitz zu nehmen wagte, als sich auch viele unbeteiligte Passanten dort aufhielten.“

Aufmarsch von Rechten in Chemnitz

Nach dem tödlichen Angriff auf einen 35-jährigen Mann in Chemnitz und anschließenden Ausschreitungen am Sonntag ist es in der sächsischen Stadt am Montag erneut zu Demonstrationen und Gewaltausbrüchen gekommen. Als Reaktion versammelten sich ebenfalls mehrere linke Gruppierungen, um sich dem Aufmarsch entgegenzustellen.
Nach dem tödlichen Angriff auf einen 35-jährigen Mann in Chemnitz und anschließenden Ausschreitungen am Sonntag ist es in der sächsischen Stadt am Montag erneut zu Demonstrationen und Gewaltausbrüchen gekommen. Als Reaktion versammelten sich ebenfalls mehrere linke Gruppierungen, um sich dem Aufmarsch entgegenzustellen. © dpa | Jan Woitas
Rechte Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift: „Asylflut stoppen“ in die Höhe.
Rechte Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift: „Asylflut stoppen“ in die Höhe. © dpa | Jan Woitas
Auch Banner mit der Aufschrift „Kein Zutritt für Terror“ waren zu sehen, wie hier vor dem Karl-Marx-Monument.
Auch Banner mit der Aufschrift „Kein Zutritt für Terror“ waren zu sehen, wie hier vor dem Karl-Marx-Monument. © dpa | Sebastian Willnow
Die Polizei versuchte, die Protestierenden zurückzuhalten.
Die Polizei versuchte, die Protestierenden zurückzuhalten. © dpa | Sebastian Willnow
Ein rechter Demonstrant mit Siegesgeste.
Ein rechter Demonstrant mit Siegesgeste. © Getty Images | Sean Gallup
Im Laufe des Montagabends zogen die rechten Demonstranten durch die Chemnitzer Innenstadt. Teilnehmer berichteten von einer aggressiven Stimmung.
Im Laufe des Montagabends zogen die rechten Demonstranten durch die Chemnitzer Innenstadt. Teilnehmer berichteten von einer aggressiven Stimmung. © Getty Images | Sean Gallup
Während den Ausschreitungen wurden Böller und Pyrotechnik gezündet.
Während den Ausschreitungen wurden Böller und Pyrotechnik gezündet. © Getty Images | Sean Gallup
„Aus beiden Versammlungslagern gab es Würfe von Feuerwerkskörpern und anderen Gegenständen. Dadurch wurden einige Menschen verletzt und müssen nun behandelt werden. Wir fordern eindringlich auf friedlich zu bleiben“, schrieb die Polizei Sachsen auf Twitter.
„Aus beiden Versammlungslagern gab es Würfe von Feuerwerkskörpern und anderen Gegenständen. Dadurch wurden einige Menschen verletzt und müssen nun behandelt werden. Wir fordern eindringlich auf friedlich zu bleiben“, schrieb die Polizei Sachsen auf Twitter. © REUTERS | MATTHIAS RIETSCHEL
Im Laufe des Tages trafen Unterstützer der rechten und linken Szene immer wieder aufeinander. Die Polizei versuchte, beide Lager auseinanderzuhalten.
Im Laufe des Tages trafen Unterstützer der rechten und linken Szene immer wieder aufeinander. Die Polizei versuchte, beide Lager auseinanderzuhalten. © Getty Images | Sean Gallup
Die Polizei eskortiert einen verletzten Teilnehmer.
Die Polizei eskortiert einen verletzten Teilnehmer. © Getty Images | Sean Gallup
Schon am Sonntag war eine spontane Demonstration nach den tödlichen Messerstichen auf einen Deutschen beim Chemnitzer Stadtfest in Angriffen auf Migranten gemündet. Aufgrund einer aktuellen Gefährdungslage verlassen die Besucher vergangenen Sonntag gegen 16 Uhr das Stadtfest.
Schon am Sonntag war eine spontane Demonstration nach den tödlichen Messerstichen auf einen Deutschen beim Chemnitzer Stadtfest in Angriffen auf Migranten gemündet. Aufgrund einer aktuellen Gefährdungslage verlassen die Besucher vergangenen Sonntag gegen 16 Uhr das Stadtfest. © dpa | Alexander Prautzsch
Blumen und Kerzen liegen in der Chemnitzer Innenstadt dort, wo der 35-Jährige am Sonntag angegriffen wurde. Er starb wenig später.
Blumen und Kerzen liegen in der Chemnitzer Innenstadt dort, wo der 35-Jährige am Sonntag angegriffen wurde. Er starb wenig später. © dpa | Sebastian Willnow
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„La Repubblica“ (Rom): „Als die Neonazis die Hand zum

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hoben, war die Situation in Chemnitz schon außer Kontrolle. (...) Der Tag der harten Zusammenstöße zwischen Demonstranten der extremen Rechten und Antifaschisten endete mit einigen Verletzten. Das, was in der Stadt – die ironischerweise einst Karl-Marx-Stadt hieß – passiert ist, sind Szenen, die man in Deutschland seit längerem nicht gesehen hat. Und die Neonazis haben sich für ihr Treffen – weitere Ironie – ausgerechnet die Statue des Vaters des Kommunismus ausgesucht.“

„Kommersant“ (Moskau): „Von Ausländern begangene Straftaten sind in Deutschland in den vergangenen Jahren immer wieder Hauptnachrichtenthema gewesen. Knapp ein Jahr nach den massenhaften Angriffen auf Frauen in Köln in der Silvesternacht wurde in

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festgenommen, der eine 19-jährige Studentin vergewaltigt und ermordet hatte. 2017 überfiel ein Palästinenser, der in Deutschland kein Asyl bekommen hatte, einen Supermarkt in Hamburg, erstach einen Menschen und verletzte sechs. In diesem Sommer gelang es den deutschen Behörden, einen irakischen Flüchtling zurückzuholen, der in Wiesbaden ein Mädchen ermordet hatte.“(dpa)