Berlin. Deutschland kommt beim Klimaschutz noch langsamer voran als angenommen. Am Mittwoch beschloss das Kabinett den Klimaschutzbericht.

Deutschlands Rückstand beim Klimaschutz ist offiziell: Das Kabinett hat am Mittwoch den Klimaschutzbericht 2017 beschlossen, der sich mit Wunsch und Wirklichkeit beim CO2-Sparen beschäftigt. Den jüngsten Berechnungen zufolge wird die Bundesrepublik das selbst gesetzte Ziel um voraussichtlich acht Prozentpunkte verpassen. Ziel war es, bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken. Derzeit scheinen nur 32 Prozent Ersparnis möglich.

„Gründe hierfür sind unter anderem die in den vergangenen Jahren unerwartet dynamische Konjunkturentwicklung sowie das unerwartet deutliche Bevölkerungswachstum“, heißt es im Bericht. Bis 2017 waren den Zahlen des Umweltbundesamts zufolge 28 Prozent geschafft. Während etwa in der Energiewirtschaft der CO2-Ausstoß deutlich zurückgeht, tut sich im Bereich Verkehr bisher wenig.

Koalition streitet über Ausbau von Windkraft

„In der Klimapolitik hat es in den vergangenen Jahrzehnten Versäumnisse gegeben, die man nicht in kurzer Zeit wiedergutmachen kann“, teilte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) mit. „Wir müssen dringend wieder auf Kurs kommen und unser 40-Prozent-Etappenziel so schnell wie möglich erreichen.“

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    Der Klimaschutzbericht gehört zu den Arbeitsgrundlagen für die Kohlekommission, die noch in diesem Monat mit der Arbeit beginnen wird. Sie soll unter anderem einen Ausstiegspfad für Deutschland aus der klimaschädlichen Stromproduktion aus Kohle beschreiben und Maßnahmen bestimmen, mit denen Deutschland möglichst nah an das 2020-Ziel kommen soll und sein – international verbindliches – Ziel für 2030 sicher schafft. Derzeit gibt es in der großen Koalition unter anderem einen Streit über einen zusätzlichen Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen für den Klimaschutz. (dpa)