Paris. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt ist das soziale Klima in Frankreich gereizt. Doch Präsident Emmanuel Macron regiert unbeirrt durch.

Am 7. Mai wird es ein Jahr her sein, dass der krasse Außenseiter

Auch interessant

die französischen Präsidentenwahlen gewann. Ob der 40-jährige Linksliberale dieses Ereignis zu feiern gedenkt, ist nicht bekannt. Fest steht hingegen, dass andere sein Amtsjubiläum begehen wollen – auf ihre Weise.

So rufen die Gewerkschaften von Air France am kommenden Montag bereits zum 14. Mal zu Arbeitsniederlegungen auf, um eine Lohnerhöhung durchzusetzen. Einen Tag später dann werden die Eisenbahner zum 15. Mal seit Anfang April den Schienenverkehr teilblockieren. Ihr Intervallstreik richtet sich gegen eine Reform der Staatsbahn SNCF, mit der das schwer defizitäre Unternehmen vor der von der EU vorgeschriebenen Öffnung für die Konkurrenz saniert werden soll.

Schon seit Wochen wird Frankreich von einer Demonstrations- und Streikwelle gegen das Feuerwerk an liberalen

Auch interessant

heimgesucht, welches Macron seit seinem Amtsantritt abbrennt. Es hat erstaunlich lange gedauert, bis sich dieser Widerstand formierte, doch mittlerweile haben sich ihm hinter der Speerspitze der Eisenbahner auch Studenten und Rentner, ein Teil der Beamten sowie die Angestellten der Krankenhäuser und Altersheime angeschlossen.

Frankreichs Präsidenten seit 1959

Seit 1959 haben bislang sieben Männer das höchste Amt in Frankreich bekleidet: Wir stellen die französischen Präsidenten vor. Charles de Gaulle war der erste Präsident seit der Gründung der Fünften Republik 1958. Er bekleidete das Amt von 1959 bis 1969. Der General und Widerstandskämpfer war bestrebt, der „Grande Nation“ den Status als Atom- und Großmacht zu sichern. Der Konservative stand für die Aussöhnung mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entkolonialisierung. Er starb 1970.
Seit 1959 haben bislang sieben Männer das höchste Amt in Frankreich bekleidet: Wir stellen die französischen Präsidenten vor. Charles de Gaulle war der erste Präsident seit der Gründung der Fünften Republik 1958. Er bekleidete das Amt von 1959 bis 1969. Der General und Widerstandskämpfer war bestrebt, der „Grande Nation“ den Status als Atom- und Großmacht zu sichern. Der Konservative stand für die Aussöhnung mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entkolonialisierung. Er starb 1970. © imago | Keystone
De Gaulle bei einem Besuch bei Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer (r.) in Bonn.
De Gaulle bei einem Besuch bei Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer (r.) in Bonn. © dpa | Alfred Hennig
Georges Pompidou war von 1969 bis 1974 französischer Präsident. Der Konservative führte als enger Gefolgsmann de Gaulles dessen Politik fort und regierte bis zu seinem Tod 1974.
Georges Pompidou war von 1969 bis 1974 französischer Präsident. Der Konservative führte als enger Gefolgsmann de Gaulles dessen Politik fort und regierte bis zu seinem Tod 1974. © getty Images | Keystone
Pompidou öffnete Großbritannien den Weg in die Europäische Gemeinschaft (EG), den Vorläufer der EU.
Pompidou öffnete Großbritannien den Weg in die Europäische Gemeinschaft (EG), den Vorläufer der EU. © Getty Images | Reg Lancaster
Valéry Giscard D’Estaing repräsentierte Frankreich von 1974 bis 1981. Der liberale Zentrumspolitiker war der erste Nicht-Gaullist im Amt und bemühte sich um die Modernisierung der Gesellschaft und den Ausbau der EG.
Valéry Giscard D’Estaing repräsentierte Frankreich von 1974 bis 1981. Der liberale Zentrumspolitiker war der erste Nicht-Gaullist im Amt und bemühte sich um die Modernisierung der Gesellschaft und den Ausbau der EG. © Getty Images | Keystone
Gemeinsam mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (l., SPD) steht Valéry Giscard D`Estaing für die Gründung der Gipfeltreffen der großen Wirtschaftsmächte (zunächst G6). Nach seiner Abwahl schrieb der heute 91-Jährige mehrere Romane.
Gemeinsam mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (l., SPD) steht Valéry Giscard D`Estaing für die Gründung der Gipfeltreffen der großen Wirtschaftsmächte (zunächst G6). Nach seiner Abwahl schrieb der heute 91-Jährige mehrere Romane. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Franziska Kraufmann
Francois Mitterand schaffte erst im dritten Anlauf als erster Sozialist den Sprung in den Élysée-Palast. Er bekleidete das Amt von 1981 bis 1995 und trug zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich bei.
Francois Mitterand schaffte erst im dritten Anlauf als erster Sozialist den Sprung in den Élysée-Palast. Er bekleidete das Amt von 1981 bis 1995 und trug zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich bei. © getty Images | Hulton Archive
Als Preis für die deutsche Wiedervereinigung drang er bei Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) auf die Gründung der Europäischen Zentralbank und die Schaffung der Euro-Zone. Mitterrand starb Anfang 1996 an Krebs.
Als Preis für die deutsche Wiedervereinigung drang er bei Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) auf die Gründung der Europäischen Zentralbank und die Schaffung der Euro-Zone. Mitterrand starb Anfang 1996 an Krebs. © imago | sepp spiegl
Der französische Staatspräsident Francois Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU, r.) gedachten am 22. September 1984 Hand in Hand an den Gräbern von Verdun (Frankreich) gemeinsam der Opfer des Ersten Weltkrieges. Eine kleine Geste voller Symbolkraft ließ Mitterand in die Geschichtsbücher eingehen: Als sich die beiden Spitzenpolitiker ansahen, bewegte Mitterrand leicht seine Hand – und Helmut Kohl griff zu.
Der französische Staatspräsident Francois Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU, r.) gedachten am 22. September 1984 Hand in Hand an den Gräbern von Verdun (Frankreich) gemeinsam der Opfer des Ersten Weltkrieges. Eine kleine Geste voller Symbolkraft ließ Mitterand in die Geschichtsbücher eingehen: Als sich die beiden Spitzenpolitiker ansahen, bewegte Mitterrand leicht seine Hand – und Helmut Kohl griff zu. © Keystone / Keystone | KEYSTONE
Jacques Chirac war von 1995 bis 2007 Frankreichs Präsident.
Jacques Chirac war von 1995 bis 2007 Frankreichs Präsident. © Getty Images | Sean Gallup
Der Gaullist brach mit Geschichtstabus über Kolonialismus und Sklaverei und stemmte sich mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (r., SPD) gegen den Irakkrieg der USA. Chirac wurde 2002 in einer Stichwahl gegen den Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen (Front National) wiedergewählt. Für eine dritte Amtszeit kandidierte der heute 84-Jährige nicht mehr.
Der Gaullist brach mit Geschichtstabus über Kolonialismus und Sklaverei und stemmte sich mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (r., SPD) gegen den Irakkrieg der USA. Chirac wurde 2002 in einer Stichwahl gegen den Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen (Front National) wiedergewählt. Für eine dritte Amtszeit kandidierte der heute 84-Jährige nicht mehr. © Getty Images | Getty Images
Nicolas Sarkozy war von 2007 bis 2012 im Amt. Der ehrgeizige Konservative wurde wegen seiner Hyperaktivität manchmal als „Speedy Sarko“ verspottet. Seine Amtszeit war von der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg geprägt.
Nicolas Sarkozy war von 2007 bis 2012 im Amt. Der ehrgeizige Konservative wurde wegen seiner Hyperaktivität manchmal als „Speedy Sarko“ verspottet. Seine Amtszeit war von der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg geprägt. © Getty Images | Victor Fraile
Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (r., CDU) prägte er die EU-Krisenpolitik. Im Rennen der französischen Konservativen um die Präsidentschaftskandidatur 2017 scheiterte er.
Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (r., CDU) prägte er die EU-Krisenpolitik. Im Rennen der französischen Konservativen um die Präsidentschaftskandidatur 2017 scheiterte er. © Getty Images | Pool
2008 heiratete er Carla Bruni, Ex-Model und Sängerin.
2008 heiratete er Carla Bruni, Ex-Model und Sängerin. © Getty Images | Peter Macdiarmid
Francois Hollande bekleidet das Amt seit 2012. Der Sozialist drängte seinen Vorgänger aus dem Amt, doch der 62-Jährige gilt als glückloser Präsident. Das Land kommt wirtschaftlich nicht richtig in Schwung, die Arbeitslosigkeit bleibt anhaltend hoch, Hollande ist zu sozialliberalen Wirtschaftsreformen gezwungen.
Francois Hollande bekleidet das Amt seit 2012. Der Sozialist drängte seinen Vorgänger aus dem Amt, doch der 62-Jährige gilt als glückloser Präsident. Das Land kommt wirtschaftlich nicht richtig in Schwung, die Arbeitslosigkeit bleibt anhaltend hoch, Hollande ist zu sozialliberalen Wirtschaftsreformen gezwungen. © Rolf Zoellner
Hollandes Amtszeit wurde von mehreren Terroranschlägen überschattet.
Hollandes Amtszeit wurde von mehreren Terroranschlägen überschattet. © imago | Xinhua
Im Dezember 2016 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur.
Im Dezember 2016 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur. © REUTERS | REUTERS / VINCENT KESSLER
Am 7. Mai 2017 gewinnt Emmanuel Macron die Stichwahl gegen Marine Le Pen. Er ist damit der jüngste Präsident der französischen Geschichte. Er wurde am 21. Dezember 1977 geboren.
Am 7. Mai 2017 gewinnt Emmanuel Macron die Stichwahl gegen Marine Le Pen. Er ist damit der jüngste Präsident der französischen Geschichte. Er wurde am 21. Dezember 1977 geboren. © Getty Images | Thierry Chesnot
Der parteiunabhängige Linksliberale holte in der Stichwahl etwa 65 Prozent der Stimmen. Der Ex-Wirtschaftsminister mit seiner Bewegung En Marche (Vorwärts) will die europäische Integration vertiefen und die deutsch-französische Achse stärken.
Der parteiunabhängige Linksliberale holte in der Stichwahl etwa 65 Prozent der Stimmen. Der Ex-Wirtschaftsminister mit seiner Bewegung En Marche (Vorwärts) will die europäische Integration vertiefen und die deutsch-französische Achse stärken. © REUTERS | JEAN-PAUL PELISSIER
1/19

Zahl der Reformverweigerer überschaubar

Das soziale Klima ist gereizt, fraglos. Trotzdem ist der Gegenwind, der Macron ins Gesicht bläst, weit davon entfernt, Orkanstärke zu erreichen. Daran ändern auch die schweren Ausschreitungen nichts, die in Paris am 1. Mai den traditionellen Marsch der Gewerkschaften zum Tag der Arbeit überschatteten.

Auch interessant

hatten zur hellen Empörung von 25.000 friedlichen Demonstranten Geschäfte verwüstet und Autos in Brand gesteckt, bevor sie sich eine wilde Straßenschlacht mit der Polizei lieferten.

Tatsächlich bleibt die Zahl der harten Reformverweigerer überschaubar. Das gilt sowohl für die Gewerkschaften, in deren Reihen allein die ehemals kommunistische CGT die beinharte Konfrontation sucht, als auch für die streikenden Berufsgruppen, wo kleine, aber gut organisierte Minderheiten dem Großteil der Beschäftigten ihre Linie aufzwingen.

Allerdings mit begrenztem Erfolg. Der SNCF, wo der Anteil der Streikenden zuletzt bei knapp über 20 Prozent lag, gelingt es immerhin, die Hälfte der Züge planmäßig verkehren zu lassen. Bei Air France müssen im Schnitt sogar nur 25 Prozent der Flüge annulliert werden.

Frankreich ist reif für die Revision

Dass der Funke der Revolte einfach nicht überspringen mag, hat viel damit zu tun, dass Frankreich nach einem sehr langen Stillstand einfach reif ist für die von Macron gepredigte Totalrevision. Und damit, dass der Präsident in relativ kurzer Zeit schon viel erreicht hat. Vergangenen Mai rechnete die OECD für 2017 in Frankreich mit einem Wachstum von 1,4 Prozent, es wurden 2 Prozent daraus.

Macron bei Trump zum Staatsbesuch

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf Staatsbesuch bei US-Präsident Trump: Drei Tage ist Macron in Washington, und der 40-jährige Franzose scheint den 71-jährigen Amerikaner mit seiner ungewöhnlichen Art besser zu nehmen zu wissen als viele andere Staats- und Regierungschefs. Manchen sprechen gar von einer „Bromance“, einer Männer-Freundschaft.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf Staatsbesuch bei US-Präsident Trump: Drei Tage ist Macron in Washington, und der 40-jährige Franzose scheint den 71-jährigen Amerikaner mit seiner ungewöhnlichen Art besser zu nehmen zu wissen als viele andere Staats- und Regierungschefs. Manchen sprechen gar von einer „Bromance“, einer Männer-Freundschaft. © dpa | Andrew Harnik
Jedenfalls scheint es mehr Körperkontakt unter den beiden zu geben als sonst bei solchen Anlässen üblich. Neben Händeschütteln gibt es Hände-Tätscheln, ...
Jedenfalls scheint es mehr Körperkontakt unter den beiden zu geben als sonst bei solchen Anlässen üblich. Neben Händeschütteln gibt es Hände-Tätscheln, ... © REUTERS | JONATHAN ERNST
... die kombinierte Halb-Umarmung mit Luftkuss, ...
... die kombinierte Halb-Umarmung mit Luftkuss, ... © dpa | Carolyn Kaster
... die zu interessanten Perspektiven führt, ...
... die zu interessanten Perspektiven führt, ... © REUTERS | JIM BOURG
... das simultane Schulter- und Brustkorb-Klopfen, oder ...
... das simultane Schulter- und Brustkorb-Klopfen, oder ... © REUTERS | JONATHAN ERNST
... die relativ simple Hand auf der Schulter.
... die relativ simple Hand auf der Schulter. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Cheers! Trump und Macron stießen beim Staatsbankett im Weißen Haus an. Es ist das erste, das die Trumps ausrichten, denn Macrons Visite ist der erste offizielle Staatsbesuch in Trumps Amtszeit.
Cheers! Trump und Macron stießen beim Staatsbankett im Weißen Haus an. Es ist das erste, das die Trumps ausrichten, denn Macrons Visite ist der erste offizielle Staatsbesuch in Trumps Amtszeit. © dpa | Susan Walsh
Große Robe zum Bankett: Frankreichs Première Dame Brigitte Macron, Präsident Macron, Präsident Trump und First Lady Melania Trump (v.l.) posierten vor dem Dinner für Fotos.
Große Robe zum Bankett: Frankreichs Première Dame Brigitte Macron, Präsident Macron, Präsident Trump und First Lady Melania Trump (v.l.) posierten vor dem Dinner für Fotos. © dpa | Andrew Harnik
Zum Bankett kamen natürlich viele Gäste, darunter Ivanka Trump und Jared Kushner, Tochter und Schwiegersohn von Donald Trump und dazu Berater des Präsidenten.
Zum Bankett kamen natürlich viele Gäste, darunter Ivanka Trump und Jared Kushner, Tochter und Schwiegersohn von Donald Trump und dazu Berater des Präsidenten. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister, und seine Frau Nancy.
Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister, und seine Frau Nancy. © dpa | Alex Brandon
Medien-Mogul Rupert Murdoch und seine Frau Jerry Hall.
Medien-Mogul Rupert Murdoch und seine Frau Jerry Hall. © dpa | Alex Brandon
John Kelly, Stabschef im Weißen Haus, mit seiner Frau Karen Hernest.
John Kelly, Stabschef im Weißen Haus, mit seiner Frau Karen Hernest. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Vorher am Tag hatte Präsident Trump wieder mal kollektives Fremdschämen ausgelöst, als er beim Fototermin im Oval Office vor versammelter Presse Macron „eine kleine Schuppe“ vom Revers wischte.
Vorher am Tag hatte Präsident Trump wieder mal kollektives Fremdschämen ausgelöst, als er beim Fototermin im Oval Office vor versammelter Presse Macron „eine kleine Schuppe“ vom Revers wischte. © dpa | Pablo Martinez
Was die Siegerpose auslöste, ist nicht überliefert: die Präsidenten mit ihren Frauen auf dem Balkon des Weißen Hauses.
Was die Siegerpose auslöste, ist nicht überliefert: die Präsidenten mit ihren Frauen auf dem Balkon des Weißen Hauses. © dpa | Evan Vucci
Benimm der alten Schule: Macron begrüßte Melania Trump am Tag zwei seines Besuchs mit Handkuss.
Benimm der alten Schule: Macron begrüßte Melania Trump am Tag zwei seines Besuchs mit Handkuss. © dpa | Evan Vucci
Brigitte Macron und Melania Trump (r.) beim Damenprogramm: Beim Besuch der Washingtoner Nationalgalerie sahen sie sich auch Gemälde des französischen Künstlers Cezanne an.
Brigitte Macron und Melania Trump (r.) beim Damenprogramm: Beim Besuch der Washingtoner Nationalgalerie sahen sie sich auch Gemälde des französischen Künstlers Cezanne an. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Am Montag waren die Macrons in Washington gelandet.
Am Montag waren die Macrons in Washington gelandet. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Zu den Stationen zählte ein Besuch in Mount Vernon, dem ehemaligen Landsitz von George Washington, dem ersten amerikanischen Präsidenten.
Zu den Stationen zählte ein Besuch in Mount Vernon, dem ehemaligen Landsitz von George Washington, dem ersten amerikanischen Präsidenten. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Mit Golf-Caddys ließen sich die beiden Präsidenten über das Anwesen chauffieren. Abends richteten die Trumps für die Gäste ein Dinner auf dem Anwesen im Kolonialstil aus.
Mit Golf-Caddys ließen sich die beiden Präsidenten über das Anwesen chauffieren. Abends richteten die Trumps für die Gäste ein Dinner auf dem Anwesen im Kolonialstil aus. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Zuvor waren die Präsidenten-Paare durch den Garten des Weißen Hauses gegangen. „Frankreich ist ein ganz besonderes Land. Es ist eine große Ehre“, sagte Trump zu Beginn des Macron-Besuchs.
Zuvor waren die Präsidenten-Paare durch den Garten des Weißen Hauses gegangen. „Frankreich ist ein ganz besonderes Land. Es ist eine große Ehre“, sagte Trump zu Beginn des Macron-Besuchs. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Symbolischer Akt: Die beiden Staatschefs pflanzten mit ihren Frauen eine junge Eiche, die Macron mitgebracht hatte.
Symbolischer Akt: Die beiden Staatschefs pflanzten mit ihren Frauen eine junge Eiche, die Macron mitgebracht hatte. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
Donald und Melania Trump mit den Macrons auf dem Weg zum für den Präsidenten reservierten Marine-Hubschrauber.
Donald und Melania Trump mit den Macrons auf dem Weg zum für den Präsidenten reservierten Marine-Hubschrauber. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Kurz nach der Ankunft: Donald Trump mit Melania, Emmanuel Macron mit Brigitte. „Dieser Besuch ist sehr wichtig in unserem heutigen Kontext – mit vielen Unsicherheiten, vielen Sorgen und manchmal vielen Bedrohungen“, sagte Macron nach seiner Ankunft.
Kurz nach der Ankunft: Donald Trump mit Melania, Emmanuel Macron mit Brigitte. „Dieser Besuch ist sehr wichtig in unserem heutigen Kontext – mit vielen Unsicherheiten, vielen Sorgen und manchmal vielen Bedrohungen“, sagte Macron nach seiner Ankunft. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Emmanuel Macron und seine Ehefrau Brigitte waren auf dem Militärflughafen Joint Base Andrews in Maryland gelandet.
Emmanuel Macron und seine Ehefrau Brigitte waren auf dem Militärflughafen Joint Base Andrews in Maryland gelandet. © REUTERS | BRIAN SNYDER
1/24

Die Arbeitslosigkeit ist innerhalb von 12 Monaten von 9,8 auf 8,9 Prozent gesunken, was trotz der Streichung von staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der niedrigste Stand seit 2009 ist. Gleichzeitig drückte der Präsident die staatliche Neuverschuldung erstmals seit zehn Jahren wieder unter die Maastrichter Vertragsgrenze von 3 Prozent und sorgte mit seinem wirtschaftsfreundlichen Kurs dafür, dass die Unternehmen investieren und die Steuereinnahmen sprudeln.

Seine Gegner werfen Macron nicht nur wegen seines Bekenntnisses zu den Leistungsträgern der Nation vor, ein „Präsident der Reichen“ zu sein. Schließlich begnügte sich der Ex-Banker nicht damit, den Arbeitsmarkt zu liberalisieren, sondern senkte zudem die Besteuerung von Kapitalgewinnen und Dividenden von über 50 auf 30 Prozent und kippte die Vermögenssteuer.

Freilich ist er auch dabei, die Wohnsteuer schrittweise abzuschaffen und er senkte die Sozialabgaben. Mit Ausnahme der Rentner erhöht sich daher unter dem Strich die Kaufkraft aller Franzosen, obwohl gleichzeitig die Sozialsteuer CSG kräftig angehoben wurde.

Frankreich-Wahl: Das bedeutet Macrons Sieg für Deutschland wirklich

weitere Videos

    Mehrheit der Wähler hofft auf erfolgreiche Reform

    Jupiter, wie Macron wegen seines autoritären Regierungsstils gerne genannt wird, ist alles andere als unumstritten und im Ausland ungleich beliebter als daheim. Verwundern kann das nicht in einem Land, wo mehr als 40 Prozent der Wähler bei den letzten Präsidentenwahlen für rechts- oder linkspopulistische Kandidaten stimmten.

    Doch der Präsident, der sich laut einem Vertrauten „einen feuchten Kehricht“ um seine Popularitätswerte kümmert, hat derzeit wenig Grund zur Besorgnis. Laut jüngsten Umfragen geben nur vier von zehn Franzosen an, Verständnis oder Sympathie für die Streikenden zu haben, während 62 Prozent hoffen, dass namentlich die SNCF-Reform durchgesetzt wird. Im Übrigen sind 74 Prozent der Franzosen sicher, dass der Präsident nicht einknicken wird.

    Damit dürften sie richtig liegen. Für den Pragmatiker im Elysée-Palast zählen allein die Resultate. Dass dieses sich einzustellen beginnen, ist unübersehbar und ein weiterer Grund für den Präsidenten, an seinem Reformkurs festzuhalten. Widerstände? Die hatte Macron einkalkuliert, ja er soll sogar mit deutlich mehr „Ärger“ gerechnet haben.