Berlin. Neue Peinlichkeit bei der Bundeswehr: Die Tornado-Jets taugen laut einem Bericht wohl nicht mehr für den Einsatz bei Nato-Missionen.

Die Bundeswehr kann ihren Kampfjet Tornado einem vertraulichen Rüstungsbericht zufolge womöglich nicht mehr in Nato-Einsätze schicken. Bisher habe kein geeignetes Verschlüsselungsgerät zur sicheren Übertragung von Daten in das aus den 70er Jahren stammende Flugzeug eingebaut werden können, heißt es in dem Bericht des Verteidigungsministeriums, der Reuters am Samstag vorlag und aus dem auch der „Spiegel“ zitierte.

Zudem genüge die Kommunikationsanlage des Tornados, vor allem die Verkabelung, nicht heutigen Standards. Damit bestehe das Risiko, dass eingestufte Informationen abgefangen werden könnten.

„Dies könnte im Extremfall dazu führen, dass die Forderung nach einer verschlüsselten Kommunikation für das Waffensystem Tornado nicht realisiert werden kann“, heißt es in dem Bericht. „Damit könnte das Waffensystem Tornado an keinem Nato-Einsatz mehr teilnehmen.“

Zehn Tornados für die Eingreiftruppe Nato Response Force gemeldet

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hat seit Jahresbeginn zehn Tornados für die Eingreiftruppe Nato Response Force gemeldet, was deren Fähigkeit zur gesicherten Kommunikation voraussetzt. „Zur Sicherstellung der Kommunikation ist eine Interimslösung (...) notwendig“, heißt es mit Blick darauf in dem Bericht.

Ob diese Ausweichlösung bereits verwirklicht wurde, geht aus dem Bericht nicht klar hervor.

Ein Sprecher der Luftwaffe sagte, die Luftwaffe erfülle die derzeitigen Nato-Verpflichtungen mit den zehn für die Nato Response Force gemeldeten Tornado-Jets. Details nannte er nicht. (rtr)