Hamburg. Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.

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2017 fühlte es sich so an, als würde Hamburg brennen: G20 tagte in der Hansestadt. Auf den Straßen standen sich Autonome und Polizisten gegenüber. Es wurde geknüppelt und geplündert, und über allen kreisten die Helikopter. Die Hamburger Autorin Katrin Seddig hat einen Roman über das Geschehen von damals geschrieben. Anhand der Marienthaler Familie Koschmieder erzählt sie von Hamburgs heißen Tagen. G20 als Familienroman also – wie gut das gelingt, darüber diskutieren die Podcaster Rainer Moritz und Thomas Andre in dieser Ausgabe von Next Book Please.

Auch die Qualität der neuen Bücher von Iris Wolff und Sabine Peters wird geprüft. Die 1977 in Siebenbürgen geborene, hochgelobte Erzählerin Iris Wolff steht mit „Die Unschärfe der Welt“ auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Ihre Prosa kommt auch bei den Next-Book-Please-Kritikern gut an. Im neuen Buch geht es um eine Familie aus dem Banat und die Brüche, denen Lebensläufe unterliegen.

Sabine Peters gebührt das Lob für den schönsten Romantitel des Jahres: „Ein wahrer Apfel leuchtete am Himmelszelt“ heißt das aktuelle Buch der Hamburger Autorin, in dem sie sich einer Kindheit in den 1960er- und 1970er-Jahren widmet. Der kindliche Blick und das lebensweltliche Detail als Ingredienzien einer ausgesuchten Erzählkunst; und was das mit Gerhard Henschel zu tun hat (oder eben nicht), darüber lassen sich mehr als ein paar Worte verlieren. Deshalb wie immer: eine Hörempfehlung!