Hamburg. Im Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“ erinnert Günter Berg, Vorstand der Siegfried Lenz Stiftung, an den Hamburger Autor.

Die Pfeife war das Wichtigste. Sie durfte niemals ausgehen. Essen? Wenn es sein musste. Aber Hauptsache, es war genug Tabak da. Der Gesprächsstoff nämlich ging niemals aus. Mehr als zehn Jahre lang saßen Siegfried Lenz und sein damaliger Verleger Günter Berg fast jede Woche zusammen und redeten über die Literatur im Allgemeinen und die Werke des 2014 gestorbenen Schriftstellers im Besonderen.

In der neuen Folge des Nachruf-Podcasts „Geliebt & Unvergessen“ erzählt Berg, heute Vorstand der Siegfried Lenz Stiftung, wie es war, mit dem großen Autor der deutschen Nachkriegsliteratur zu arbeiten und was Lenz’ Erfolg ausmacht.

„Siegfried Lenz hat mit seinen Texten ins Herz seiner Leser getroffen – das schafft kaum ein Autor“, sagt Günter Berg. „Er hat sich der Befindlichkeiten der Menschen angenommen und darüber geschrieben, was die Leser umtreibt – das macht ihn heute noch so erfolgreich.“ Auch international.

Siegrid Lenz hat alles per Hand geschrieben

Allein der aus dem Nachlass veröffentlichte und jetzt verfilmte Roman „Der Überläufer“ wurde in 16 Sprachen übersetzt. Trotzdem sei Lenz nie abgehoben gewesen, sondern ein „großer Menschenfreund“, der bis zuletzt im Telefonbuch stand und den Leser einfach anrufen konnten.

Und er war wohl einer der letzten Schriftsteller, der alles per Hand geschrieben hat. „Er hat ein Blatt Papier von oben links bis unten rechts vollgeschrieben – allein das Lochen hätte zu Textverlust geführt“, erzählt Berg im Gespräch mit Redakteurin Jule Bleyer. „Lenz hatte seine Romane komplett im Kopf.“ Was ihn inspirierte und warum er dennoch bis zuletzt Selbstzweifel hatte – auch darum geht es im Podcast.

Alle Folgen des Podcasts „Geliebt & Unvergessen“ finden Sie unter abendblatt.de/podcast