Wie viel Tim Walter steckt noch im HSV-System? Und wie schnell kann Steffen Baumgart seine taktischen Vorstellungen umsetzen?

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Kann der Baumgartball nach dem Aus des Walterballs eine neue Ära beim HSV prägen? Nach den ersten beiden Spielen des neuen Trainers steckt noch etwas Sand im Getriebe. Auf den hart erkämpften 1:0-Heimsieg gegen Elversberg folgte am vergangenen Wochenende der Stimmungskiller beim 1:2 zu Hause gegen Osnabrück. Ist der Trainereffekt etwa schon wieder verpufft? Und kann Baumgarts Pressingfußball in der Rolle des Favoriten funktionieren?

Robert Molthan und Benedikt Lehmann, die den HSV-Taktikblog „Rautenball“ betreiben, erklären die Feinheiten des neuen Spielsystems. Außerdem geht es um die Frage, ob Rückkehrer Laszlo Benes nach seiner Rotsperre Ludovit Reis aus der Startelf verdrängen kann. Oder gibt es auch ein System, in dem Benes, Reis und Immanuel Pherai auflaufen können?

„Das Angriffspressing und das Gegenpressing nach Ballverlust funktionieren schon sehr gut“, sagt Molthan, der als früherer Oberliga- und Landesliga-Spieler sowie Inhaber der Uefa-B-Lizenz viel taktisches Wissen mitbringt. „Das Angriffspressing und das Gegenpressing nach Ballverlust funktionieren schon sehr gut.“

Aus Sicht von Lehmann ist die angestrebte Umstellung auf eine Doppelspitze eine gute Variante, um im eigenen Ballbesitz zu mehr Torgelegenheiten zu kommen. „Zwei Stürmer sind immer besser für die Boxbesetzung. Glatzel lässt sich gerne fallen, beteiligt sich auch im offensiven Mittelfeld. Königsdörffer hat so den Raum für tiefe Läufe“, sagt Lehmann, der sich als Sozialwissenschaftler auch hauptberuflich mit Statistik- und Datenauswertungen beschäftigt. „Die Dynamik sollte sehr gut funktionieren.“