Graupelschauer und Gewitter, Kaltluft und Schnee. Der meteorologische Rat zum Fest: Eier besser im Haus verstecken. Auch auf den Straßen wird es ungemütlich.

Für das Eiersuchen empfehlen die Meteorologen an Ostern warme Kleidung. Die Kaltluft, die Tief "Johanna" am Montag mitbrachte, wird Deutschland bis zum kommenden Wochenende fest im Griff haben. "Wir müssen uns auch im Flachland nochmals mit Schneeflocken anfreunden. Aber auch kräftige Graupelschauer und Gewitter werden dabei sein", sagte Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Kollege Martin Puchegger vom Wetterdienst meteomedia ergänzte: "Am Karfreitag findet sich das Zentrum der Tiefdrucktätigkeit sogar genau über Deutschland ein."

Auf dem Kahlen Asten im Sauerland bei Winterberg sagte heute ein DWD- Beobachter: "Weiße Ostern sind schon sehr wahrscheinlich." Ab Donnerstag werde mit Schneefällen gerechnet. "Wie viel das wird, ist noch unklar." Auch die Betreiber der beschneiten Pisten in den Hochlagen gehen davon aus, dass über die Feiertage die Lifte noch laufen. Es gebe noch eine Kunstschnee-Decke, sagte eine Sprecherin.

Am Dienstag beherrscht zunächst einmal vorgezogenes Aprilwetter Deutschland. Bereits vom Morgen an sind nach Vorhersage von meteomedia einzelne Schneeschauer unterwegs. Tagsüber werden die Schauer häufiger und stärker. Im Laufe des Nachmittags bilden sich bevorzugt in der Osthälfte lokal sogar Wintergewitter, die mit Graupel und stürmischen Windböen einhergehen. In tiefen Lagen gesellen sich zeitweise auch Regentropfen dazu. Zwischen den Schauerstaffeln kommt die Sonne hervor. Weitgehend trocken und recht sonnig bleibt es an der Nordsee sowie im Südwesten. Die Temperaturen erreichen bei teils kräftigem, kaltem Wind aus West bis Nord vier bis acht Grad, am Rhein bis zu zehn Grad.

In der Nacht zum Mittwoch ziehen von Norden her Wolken durch, die örtlich Schneeschauer bringen. Dicht bewölkt bleibt es im östlichen Mittelgebirge sowie am Alpenrand, wo es öfter schneit. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest. Die Temperaturen sinken auf zwei bis minus vier Grad.

Am Mittwoch setzt sich das spätwinterlich kalte Schauerwetter fort. Längeren sonnigen Phasen folgen immer wieder Schnee- und Schneeregenschauer sowie einzelne teils gewittrige Graupelschauer. Freundlicher wird es wieder in Richtung See, wo häufiger die Sonne scheint. Der lebhafte Nordwestwind schwächt sich im Tagesverlauf etwas ab, und die Höchstwerte finden sich erneut zwischen vier und neun Grad ein.

Am Donnerstag gehen nach Osten hin zunächst noch einzelne Schneeschauer nieder, und es zeigt sich zeitweise die Sonne. Von Westen her trübt es sich jedoch rasch ein, und es kommen Schneefall und Regen auf, wobei die Schneefallgrenze auf etwa 500 Meter ansteigt. Die Temperaturen ändern sich kaum.

Auch auf den Straßen wird es ungemütlich. Lange Staus, überhitze Kühler und Kreislaufprobleme sind vorprogrammiert. Besonders groß ist die Staugefahr am Donnerstagnachmittag, Karfreitag und Sonnabend, so der ADAC. Denn die bereits überlasteten Strecken bekommen auch noch Zuwachs durch die Osterurlauber aus Schleswig-Holstein, Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Und während die einen in die Ferien wollen, müssen sich die anderen schon wieder durch Blechlavinen in die Heimat kämpfen. Am Sonnabend und Ostermontag wird deshalb ein starker Rückreiseverkehr erwartet. Konkret: in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt enden die Schulferien direkt nach Ostern.

Behinderungen drohen vor allem auf folgenden Strecken:

- A 1/A 7 Großraum Hamburg
- A 1 Hamburg - Bremen - Dortmund - Köln
- A 7 Hannover - Würzburg - Kempten


- A 10 Berliner Ring
- A 9 Berlin - Nürnberg - München


- A 3 Frankfurt - Würzburg - Nürnberg
- A 5 Frankfurt - Karlsruhe - Basel


- A 6 Mannheim - Nürnberg - Heilbronn
- A 61 Mönchengladbach - Koblenz


- A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg


- A 99 Umfahrung München
- A 95/B 2 München - Garmisch-Partenkirchen
- A 93 Inntaldreieck - Kufstein


Im Ausland muss ebenfalls mit Behinderungen gerechnet werden: Laut dem ADAC dürfte es in Österreich auf der Tauern-, der Inntal-, der Brenner- und der Rheintalautobahn sowie auf der Fernpass-Route eng werden. Ähnlich wird es auf den Zufahrtsstraßen in die Skigebiete aussehen.

In der Schweiz sind Staus auf den Strecken Basel - Gotthard - Chiasso, St. Gallen - Zürich - Bern, der San-Bernardino-Route und auf den Wegen zu den Skipisten im Wallis möglich. In Italien besteht Staugefahr vor allem auf der Brennerautobahn und der Brennerstaatsstraße sowie auf den Zufahrten ins Vinschgau und ins Puster-, Gader-, Grödner- und Eisacktal.

Unterdessen hat der Oster-Reiseverkehr am vergangenen Wochenende, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, bereits zu zahlreichen Staus und Unfällen geführt. In Bayern gab es zeitweise am Samstag, nach Angaben des Verkehrslagedienstes, insgesamt bis zu 150 Kilometer Stau auf den Straßen. Zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt kam der Verkehr am Sonnabend auf einer Länge von 120 Kilometern immer wieder ins Stocken. Auch am Sonntag staute sich der Verkehr zwischen den Anschlussstellen Wertheim-Lengfurt und Würzburg-Kist auf 20 Kilometern fortwährend.