Der 40-Jährige Polizist misshandelte die vierjährige Tochter seiner Freundin so schwer, dass das kleine Mädchen starb. Selbst ein Richter ist fassungslos.

Hildesheim. Ein Polizeibeamter ist wegen der Tötung der kleinen Leonie vom Hildesheimer Landgericht zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann aus Bad Salzdetfurth die vierjährige Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin so schwer misshandelte, dass sie den Verletzungen erlag. Der 40-Jährige habe Leonie "heftigst, absolut gefühllos und ihre Leiden missachtend" geschlagen, sagte der Vorsitzende Richter Ulrich Pohl heute in der Urteilsbegründung.

Der Angeklagte hatte stets seine Unschuld beteuert. Die Richter stützten sich in ihrem Urteil vor allem auf das Gutachten eines Gerichtsmediziners. Der Experte hatte festgestellt, dass sich Leonie die schweren Verletzungen nicht durch einen einfachen Sturz oder einen anderen Haushaltsunfall zugezogen haben konnte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger kündigte an, Revision einzulegen.

Der 40-Jährige war erst im vergangenen Jahr mit der Mutter von Leonie zusammengezogen. Später verschlechterte sich das Verhältnis zwischen ihm und der Vierjährigen zunehmend. Am 21. November schlug der Mann nach Überzeugung der Richter dann zum ersten Mal so heftig gegen Leonies Kopf, dass der Schläfenmuskel riss.

Fünf Tage später schüttelte er das Mädchen laut Urteil erneut so heftig, dass Leonies Kopf überstreckt wurde und der Hirndruck zunahm. Am 28. November erlag sie dann im Krankenhaus diesen schweren Verletzungen.