Seit langem war der Bahn-Börsengang beschlossen, heute wurde er gestoppt. Die weltweite Finanzmarktkrise hat die umstrittene Privatisierung des letzten großen deutschen Staatskonzerns verhindert – zumindest bis sich die Märkte erholt haben.

Berlin. Die weltweite Finanzmarktkrise hat auch die seit langem geplante und umstrittene Privatisierung des letzten großen deutschen Staatskonzerns gestoppt. Der für den 27. Oktober geplante Bahn-Börsengang wurde heute nach Angaben aus Kreisen im Umfeld des Unternehmens auf zunächst unbestimmte Zeit verschoben. Das Projekt werde erst weiter verfolgt, wenn der Markt wieder aufnahmefähig sei, sagten mit der Absage Vertraute. Ein Börsengang sei aber bis zum Frühjahr 2009 denkbar.

Geplant war 24,9 Prozent der Deutschen Bahn Transport- und Logistiktöchter über die Börse zu verkaufen. Vorausgegangen war ein jahrelanges Ringen innerhalb von Regierung, Parlament und Parteien um die Form der Privatisierung. Wurde im Frühjahr noch ein Erlös aus dem Verkauf von bis zu acht Milliarden Euro für möglich gehalten, wurden vor gut einer Woche gut vier Milliarden von Banken als möglich erachtet. In den Kreisen hieß es, unter 4,5 Milliarden Euro sollten die Anteile aber nicht verkauft werden.