Zwei Monate nach ihrer Befreiung aus der Gewalt der kolumbianischen FARC-Guerilla hat Papst Benedikt XVI. die kolumbianisch-französische Politikerin Ingrid Betancourt in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo empfangen.

An der Privataudienz nahmen auch Betancourts Mutter Yolanda Pulecio und ihre Schwester Astrid teil. Die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin war zusammen mit Familienangehörigen am Sonntagabend zu einem viertägigen Besuch in Italien eingetroffen. Nach ihrer Ankunft in Rom stattete die 46-jährige gläubige Katholikin zunächst der katholischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio einen Besuch ab, bevor sie mit dem früheren römischen Bürgermeister Walter Veltroni zu Abend aß.

Am Dienstag soll Betancourt mit dem italienischen Staatschef Giorgio Napolitano, Außenminister Franco Frattini und dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Gianfranco Fini, zusammentreffen. In Florenz soll Betancourt die Ehrenbürgerwürde erhalten. Die kolumbianische Armee hatte Betancourt am 2. Juli gut sechs Jahre nach ihrer Verschleppung durch die Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) befreit. Wenig später kehrte sie in ihre zweite Heimat Frankreich zurück.