Mehrere Segler und Taucher beobachteten das Tier in den vergangenen Tagen auf seiner Rückreise in die Nordsee. Das bereits stark abgemagerte Tier findet in der Ostsee nicht ausreichend Nahrung und könnte dort nicht überleben.

Hamburg, Lübeck. Die Odyssee des in der Ostsee verirrten Buckelwals nimmt wohl ein glückliches Ende. Der rund zehn Meter lange Wal sei seit dem Wochenende mehrfach im Kattegat gesichtet worden und schwimme eindeutig Richtung Nordsee, sagte der Walexperte der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Jörg Feddern, am Dienstag. Zuletzt war das Tier am Montag vor Lerkil südlich der schwedischen Hafenstadt Göteborg beobachtet worden. Greenpeaceaktivisten waren eine Woche mit Schlauchbooten in der Lübecker Bucht patroulliert, um zu verhindern, dass der Wal im flachen Wasser strandet. Er hatte sich mehr als einen Monat in der Ostsee aufgehalten.

Segler und Taucher hatten Greenpeace ihre Walbeobachtungen gemeldet und Fotos gemacht. "Wir haben die Bilder verglichen und sind uns ziemlich sicher, dass das unser Wal aus der Ostsee ist. Schließlich schwimmen die ja nicht massenhaft im Kattegat herum", sagte Feddern. Seit Mitte Juli war der imposante Meeressäuger an verschiedenen Stellen in der westlichen Ostsee, unter anderem vor der Insel Rüden und in der Lübecker Bucht aufgetaucht und hatte einen regelrechten Wal-Tourismus ausgelöst. Nach Ansicht von Wissenschaftlern war er Fischschwärmen gefolgt und hatte sich dabei verirrt. Zuletzt war vor 30 Jahren ein Buckelwal in der Ostsee aufgetaucht.

"Wir sind froh, dass er von alleine den Weg zurück gefunden hat. Im Kattegat und in der Nordsee findet er genug Fische und Krill, um sich Speck für den Winter anzufressen", sagte Feddern erleichtert. Wissenschaftler hatten befürchtet, der bereits stark abgemagerte Meeressäuger könnte in der Ostsee verhungern, weil er dort nicht genug Nahrung findet.