Der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende der Modeschmuck-Kette Bijou Brigitte will zum Ende des Jahres aus dem Vorstand ausscheiden.

Hamburg. Der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende der Modeschmuck-Kette Bijou Brigitte, Friedrich-Wilhelm Werner, will zum Ende des Jahres aus dem Vorstand ausscheiden. Er habe gegenüber dem Aufsichtsrat angeregt, seinem Sohn Roland den Chefposten zu übertragen, teilte Bijou Brigitte am Mittwoch in Hamburg mit. Roland Werner arbeitet seit sieben Jahren im Unternehmen, davon seit vier Jahren als Mitglied des Vorstands. Sein Vater werde dem Unternehmen auf Basis eines Beratervertrages weiterhin eng verbunden bleiben und den Generationsübergang in den kommenden Jahren begleiten. Er behalte auch die Aktienmehrheit und werde somit die Geschicke des Unternehmens deutlich mitbestimmen.

Werner, der 1963 im Alter von 20 Jahren mit geliehenem Geld eine Ein-Mann-Firma gründete und mit dem Import von Modeschmuck aus Hongkong begann, verlässt die Unternehmensspitze in einer nicht ganz einfachen Zeit. Im ersten Halbjahr 2008 konnte Bijou Brigitte den Konzernumsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zwar um 1,7 Prozent steigern. Das war aber im wesentlichen auf den weiteren Ausbau des Filialnetzes von 1005 auf 1032 Standorte zurückzuführen. Flächenbereinigt ging der Umsatz um 5,2 Prozent zurück.

Der Firmenchef, der in 45 Jahren aus dem Nichts ein großes Handelsunternehmen aufbaute, gab sich bei der Hauptversammlung in Hamburg dennoch zuversichtlich: Die Umsatzrückgänge seien auf verstärkten Wettbewerb zurückzuführen und eine ähnliche Entwicklung habe Bijou Brigitte bereits in den 90er Jahren erfolgreich gemeistert. Das Unternehmen werde seine Marktführerschaft sichern und habe für die weitere Expansion in Europa bereits Länder wie Schweden, Finnland, die Slowakei und Bulgarien im Visier. In den USA will Werner nach der Eröffnung von sechs Filialen in Florida zunächst die weitere Entwicklung der Konsumlust während der Finanzkrise abwarten.