Die Telekom soll systematisch Telefonate zwischen Managern und Journalisten kontrolliert haben. Telekom-Kunden sind um ihre privaten Daten besorgt.

Berlin/Bonn. Der Telekom-Vorstandschef Rene Obermann hat in der Bespitzelungsaffäre seines Unternehmens mit "harten Konsequenzen" gedroht. "Die aktuellen Vorwürfe, wenn sie sich bewahrheiten, widersprechen klar unserem Verständnis von Datenschutz", sagte Obermann der "Bild"-Zeitung. "Fälle von Fehlverhalten müssen aufgeklärt werden und harte Konsequenzen nach sich ziehen."

Telekom-Kunden, die sich jetzt um ihre Daten sorgen, beruhigt Obermann. Er versicherte, dass ihre Daten sicher seien.

Obermann muss sich einer riesigen Bespitzelungsaffäre aus der Ära seines Vorgängers Kai-Uwe Ricke auseinandersetzen. Die Telekom hat bereits eingestanden, dass es beim Bonner Telefonriesen mehr als ein Jahr lang "Fälle von missbräuchlicher Nutzung von Verbindungsdaten" gegeben hat. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll es dabei um Kontakte von Managern und Aufsichtsräten zu Journalisten gegangen sein. Die Telekom hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Ein Ermittlungsverfahren gibt es noch nicht.