Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen geht in diesem Jahr an sechs Journalisten. Dazu gehören auch die beiden Abendblatt-Redakteure Miriam Opresnik und Özlem Topçu.

Berlin. Die Zeitungsbranche ehrt Miriam Opresnik, Özlem Topçu sowie Stephan Hermsen mit dem Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie "Lokales". Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen ist mit 6000 Euro dotiert. Opresnik und Topçu schildern in ihrer breit angelegten Reportage "Hauptschüler und Migrant - und welche Chance hast du dann?" ("Hamburger Abendblatt") das Versagen von Schule und Gesellschaft bei der Ausbildung Heranwachsender. Stephan Hermsen ("Neue Rhein/ Ruhr Zeitung", Essen) berichtet in seinem Artikel "Eins-Null für Rebecca" über die ersten zehn Lebensjahre mit seinem behinderten Kind, herzlich, unsentimental, voller Zuversicht, was die gemeinsame Zukunft angeht.

Den ebenfalls mit 6000 Euro dotierten Preis in der Kategorie "Kommentar/Glosse/Essay" hat die Jury Carolin Emcke für ihren Beitrag "Stumme Gewalt" ("Zeit Magazin Leben", Hamburg) zuerkannt, in dem sich die Autorin an die Ermordung ihres Mentors Alfred Herrhausen erinnert und über den Einbruch von Gewalt und Tod in ihr Leben reflektiert.

Auszeichnungen in der Sparte "Allgemeines" erhalten Mark-Joachim Obert für seinen Artikel "Saufkundschaft" ("Frankfurter Rundschau"), der schnörkellos den Alltag eines Trinkhallenbesitzers und seiner Kunden schildert, sowie Thomas Kistner für seinen Beitrag "Spritzensport Fußball" ("Süddeutsche Zeitung Magazin", München), in dem der Autor sehr detailliert lange überfällige Fragen zur Dopinganfälligkeit im Liga-Fußball stellt.

Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis ist die renommierteste Auszeichnung, die die Zeitungsbranche zu vergeben hat. Sie erinnert an den langjährigen Chefredakteur des legendären "Berliner Tageblatts", Theodor Wolff (1868 - 1943). Wolff musste 1933 vor den Nazis ins französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo ausgeliefert und starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.

Die Auszeichnungen werden am 10. September bei einem Festakt in Köln überreicht. An der Ausschreibung hatten sich 357 Journalisten beteiligt.

Der unabhängigen Jury zum Theodor-Wolff-Preis gehören an: Dr. Wilm Herlyn (Chefredakteur Deutsche Presse-Agentur, Hamburg), Bernd Hilder (Chefredakteur "Leipziger Volkszeitung"), Bascha Mika (Chefredakteurin "taz - die tageszeitung", Berlin), Ulrich Reitz (Chefredakteur "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", Essen), Stephan Richter (Chefredakteur Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Flensburg), Evelyn Roll (leitende Redakteurin "Süddeutsche Zeitung", München), Werner Schwarzwälder (Autor, Konstanz), Franz Sommerfeld (Chefredakteur "Kölner Stadt-Anzeiger") sowie Dr. Uwe Vorkötter (Chefredakteur "Frankfurter Rundschau").

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