Tom Cruise hat sich wieder bei US-Talkshow-Star Oprah Winfrey auf die Couch gesetzt und ist diesmal nicht aus der Rolle gefallen. Eine Stunde lang beantwortete er die Fragen Winfreys - und er blieb sitzen.

Chicago. PR-Experten waren sich nach der Ausstrahlung des Interviews einig, dass er mit seinem "vielleicht etwas langweiligen" Auftritt Seriosität zurückgewonnen hat, die nach seinen Sofa-Hopsern vor drei Jahren verloren gegangen war.

Cruise erklärte, mit seinen exzentrischen Sprüngen auf dem Sofa habe er seine Liebe zu Katie Holmes ausdrücken wollen, mit der er inzwischen verheiratet ist und eine Tochter hat. Er glaube nicht, dass er es beim nächsten Mal nicht wieder machen würde.

Die Sofa-Sprünge des "Mission Impossible"-Stars hatten ihm zusammen mit einigen anderen Äußerungen über seine Scientology-Mitgliedschaft eine Welle negativer Berichte in den Medien eingebracht, die seiner bislang strahlenden Karriere einige Dellen zugefügt haben. Vor zwei Jahren wurden Cruise und seine Produzentin Paula Wagner von Viacom-Chef Sumner Redstone persönlich aus den Paramount-Studios gefeuert; Redstone begründete das mit dem "kürzlichen Verhalten" des Filmstars, der dabei sei, "kreativen Selbstmord" zu begehen.

Cruise hat dazugelernt

Cruise sagte, er wolle künftig nicht mehr öffentlich seine persönlichen Überzeugungen in den Vordergrund stellen. Zu seiner Verbindung zu Scientology sagte er, er verstehe das Interesse an einer "Minderheitsreligion" Von nun an werde er sich so verhalten: "Wenn ich über meine humanitären Projekte spreche, rede ich über meine humanitären Projekte, und wenn ich für einen Film werbe, werbe ich für einen Film. So wird das sein."

Howard Bragman von der PR-Firma Fifteen Minutes sagte, Cruise habe offensichtlich die Lektion gelernt, dass persönliche Projekte manchmal beruflichen Projekten im Weg stehen können. "Man will ja nicht, dass sich die Leute von einem und damit auch seinen Projekten abwenden." Michael Levine von Levine Communications sagte, Cruise habe gut daran getan, das Scientology-Thema niedriger zu hängen.

"Viele Amerikaner sind dem müde geworden. Es ist sicherlich kein Problem für ihn, sich zu einer anderen religiösen Wahl als die Mehrheit zu bekennen. Wenn er aber aggressiv dafür wirbt, gibt es einigen Gegenwind."