Erst brach er das Gesetz, dann brach das Bett in seiner Zelle. Sein wuchtiger Körper verhalf Salvatore Ferranti zu Hausarrest – statt Untersuchungshaft.

Palermo. Ein sizilianischer Mafioso ist aus dem Gefängnis entlassen worden, weil er zu dick für die Haft ist: Salvatore Ferranti (36), der wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung in Untersuchungshaft saß, wiege 210 Kilogramm, berichtete heute die Zeitung "La Repubblica". Das Bett in der Zelle habe diesem Gewicht einfach nicht standgehalten, hieß es. Auch habe Ferranti nicht durch die Badezimmertür im Gefängnis gepasst.

Er war im vergangenen August festgenommen worden und zunächst in die Justizvollzugsanstalt von Palermo, dann nach Pesaro und schließlich nach Monza gebracht worden. Aber Ferranti passte in keine Zelle. Wegen seiner Leibesfülle darf er die Untersuchungshaft ab sofort im Hausarrest absitzen, entschied ein Gericht in Palermo. Eine absolute Ausnahme: Mafia-Verdächtige werden normalerweise nur aus der Haft entlassen, wenn es schwerwiegende Gesundheitsprobleme gibt.

Jedoch gab es in Italien bereits in der Vergangenheit ähnliche Fälle: Ein 42-jähriger Neapolitaner, der 270 Kilo wog und wegen Drogenhandels verurteilt worden war, wurde vor zwei Jahren auf freien Fuß gesetzt. Neun Monate zuvor war ein 32-Jähriger im Gefängnis von Parma wahrscheinlich an den Folgen seines Übergewichts gestorben: Er wog 260 Kilogramm.