Fischer rechnen mit 900 Kilo pro Tag. Voraussetzung: Die Wassertemperatur muss noch etwas steigen. Doch auch schon jetzt sind gute Fänge zu verbuchen.

Winsen. An der Oberelbe hat die Stintsaison begonnen.Ganze Schwärme des kleinen lachsartigen Fisches gehen in den kommenden sechs Wochen wieder in die Reusen auf dem Flussgrund. "Das Wasser hat vier Grad und wir sind jetzt bei 300 Kilo am Tag", sagte Fischer Wilhelm Grube am Freitag in Winsen (Kreis Harburg). Die meisten Stinte kämen, wenn die Wassertemperatur sieben Grad erreicht hat. "Dann ziehen wir täglich 800 bis 900 Kilogramm heraus." Der frisch nach grüner Gurke riechende Stint wird traditionell knusprig in Speck gebraten. Es gibt ihn aber auch geräuchert, in einer Suppe oder sauer eingelegt.

Weil der Stint ein magerer Fisch ist, muss er nach dem Fang möglichst schnell auf den Teller. Der Großhandel bietet mittlerweile auch tiefgefrorenen Stint aus Russland oder Kanada an. Von der haltbaren Importware hält Fischer Grube nichts: "Wenn der Stint ganz frisch ist, schmeckt man das auch." Vor allem, seitdem die Elbe Ende der 90er Jahre wieder sauberer wurde, steige die Nachfrage nach Stint jährlich. Inzwischen beliefert der Fischer rund 50 Gaststätten und Restaurants zwischen Hamburg und Lüneburg. "Als ich vor 31 Jahren angefangen bin, habe ich die Fische noch an der Haustür verkauft", erinnert sich Grube.