Der 81 Jahre alte Staatschef gab gesundheitliche Gründe für seinen Rückzug an.

Havanna. Fidel Castro erklärte am Dienstag, dass er sich bei der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments am kommenden Sonntag nicht mehr zur Wiederwahl stellen werde. Ein entsprechender Brief des 81-Jährigen wurde über Nacht von der Online-Ausgabe des Parteiorgans "Granma" verbreitet.

"Ich werde den Posten des Präsidenten des Staatsrats und des Obersten Kommandeurs weder anstreben noch akzeptieren - ich wiederhole: weder anstreben noch akzeptieren", heißt es in dem Schreiben. Castro war seit der Revolution von 1959 unangefochtener Herrscher der Karibikinsel. Seit einer schweren Darmoperation im Juli 2006 hat er sich allerdings nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Amtsgeschäfte übernahm damals sein fünf Jahre jüngerer Bruder Raul - offiziell aber nur kommissarisch.

Bei der Parlamentswahl in Kuba am 20. Januar trat Fidel Castro noch als Spitzenkandidat an. Ob er allerdings weiterhin Präsident bleiben werde, galt schon seit geraumer Zeit als fraglich. Die neu gewählte Nationalversammlung wird am kommenden Sonntag den Staatsrat neu bestimmen, darunter auch den Posten des Präsidenten.