In Elmshorn müssen sich die ehemalige Leiterin eines Kinderhorts und ihr Ehemann seit Donnerstag erneut vor Gericht verantworten. Dem 61-jährigen Mann wird laut Landgericht Itzehoe sexueller Missbrauch von Kindern in 20 Fällen vorgeworfen, seine 56-jährige Frau wird der Beihilfe beschuldigt.

Itzehoe. Die Opfer waren im Alter von sechs bis zehn Jahren. Der erste Prozess war im vergangenen Sommer wegen der Befangenheit einer Gutachterin geplatzt.

Am ersten Verhandlungstag beantragte die Verteidigung der Frau, den Prozess wegen Verfahrensmängeln einzustellen, wie das Gericht mitteilte. Die Vernehmung der ersten Zeugen sei wegen der Verzögerung durch diesen und weitere Anträge verschoben worden. Kommenden Dienstag (09.00 Uhr) sollen nun die ersten Kinder vernommen werden.

Der Angeklagte soll zwischen Frühjahr 2005 und August 2006 in der Einrichtung sexuelle Handlungen an oder vor Kindern vorgenommen haben. Insgesamt waren laut Gericht acht der insgesamt 30 Hortkinder betroffen. Der Frau wird vorgeworfen, in mindestens elf Fällen Beihilfe zum Missbrauch geleistet zu haben. Laut Anklage begleitete der arbeitslose Mann seine Frau rund eineinhalb Jahre lang regelmäßig in den Hort und erledigte Hausmeister-Arbeiten.

Im ersten Prozess folgte das Gericht einem Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen die als Gutachterin beauftragte Psychologin. Sie hatte während einer Verhandlungspause in Fernseh-Interviews Details aus den Prozess-Akten preisgegeben. Für den neuen Prozess setzte das Gericht zunächst acht Verhandlungstage bis Mitte März an. Eine Sprecherin räumte aber ein, dass es länger dauern könnte.