Nach einem neuen Gammelfleisch-Verdacht in Niedersachsen wurden am Donnerstag Produkte aus Verkaufsregalen genommen und Geflügelfleisch beschlagnahmt. Die Handelskette Metro entfernte bis zur Klärung der Vorwürfe sämtliche Angebote der betroffenen Firma aus ihren Räumen, sagte ein Firmensprecher am Donnerstag.

Oldenburg. Ob es in Norddeutschland tatsächlich wieder einen Gammelfleisch-Skandal gibt, wird frühestens Anfang nächster Woche feststehen. Dann sollen amtliche Untersuchungsergebnisse der Fleischproben vorliegen. Ehemalige Mitarbeiter des Geflügelfleisch- Produzenten mit Sitz südlich von Oldenburg hatten die Vorwürfe erhoben, aber erst nach dem ihnen gekündigt worden war.

Das Geflügelfleisch wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft Oldenburg in einem Kühlhaus beschlagnahmt und stammt von April 2007. Es war von dem beschuldigten Unternehmen dorthin geliefert worden war. Von dem betroffenen Unternehmen war zu den Vorwürfen bislang keine Stellungnahme zu erhalten.

Verdorbenes Fleisch wurde in dem unter Verdacht stehenden Unternehmen nicht gefunden. Auch bei der Kontrolle der hygienischen Zustände wurde nach Angaben eines Sprechers des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums nichts Auffälliges festgestellt. In Niederlassungen in den niedersächsischen Orten Garrel und Ahlhorn sowie einer weiteren Firma in einem nicht genannten Ort in Baden- Württemberg Akten wurden sichergestellt. Das müsse überprüft werden, sagte die Oldenburger Staatsanwältin Frauke Wilken. "Wir haben Verdachtsmomente, aber wir können noch nicht von einem Gammelfleisch- Skandal sprechen." Die Informanten hätten berichtete, im April und Mai sei fast täglich verdorbenes Fleisch aus Polen geliefert worden. Es sei wie frisches verpackt und teilweise vorher mit gutem Fleisch vermischt worden.

Der betroffene Anbieter von Geflügelprodukten wirbt auf seiner Homepage mit qualitativ hochwertigen Spezialitäten aus Pute und Hähnchen. Alle Produktionsstufen (Elterntiere, Geburt, Aufzucht, Futtermühlen und Schlachtung) befänden sich in Deutschland und erfüllten den Qualitätsanspruch "deutsche Herkunft", heißt es in der Rubrik "Wir über uns".
Polizei entdeckt Lastwagen mit angetauten Dönerspießen Eine Ladung mit angetauten Dönerspießen hat die Polizei am Donnerstag bei einer Kontrolle auf der Autobahn 24 nahe Ludwigslust in einem Lastwagen entdeckt. Daraufhin habe das Amt für Lebensmittelüberwachung das Fleisch überprüft, wie die Polizei mitteilte. Statt der geforderten minus 18 Grad, habe die Temperatur des Fleisches aber nur knapp unter dem Gefrierpunkt gelegen. Der Lastwagen wurde daraufhin versiegelt. Nach Polizeiangaben war der Transporter von Berlin nach Bremen unterwegs, wo die insgesamt 47 Dönerspieße ausgeliefert werden sollten. Der 31 Jahre alte Fahrer soll mit der Bedienung der Kühlanlage im Fahrzeug nicht vertraut gewesen sein.