Wegen des Konflikts im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak sind für das bevorstehende Wochenende zahlreiche Demonstrationen in ganz Deutschland angekündigt - so auch in Hamburg.

Allein in Köln sollen am Sonntag etwa 10 000 Türken auf die Straße gehen. Auch die Kurden wollen in mehreren Städten demonstrieren. Das Zentrum für Türkeistudien (ZfT) rief die türkische Gemeinschaft in Deutschland auf, die Situation nicht eskalieren zu lassen.

Vergangenes Wochenende war es in Berlin nach einer friedlichen Anti-PKK-Demonstration zu Krawallen zwischen jugendlichen Türken und Kurden gekommen. Angesichts solcher Auseinandersetzungen forderte ZfT-Direktor Faruk Sen entschlossene Anstrengungen der türkischen Gemeinschaft in Deutschland, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen. Es sei erschreckend, wenn Jugendliche der dritten Einwanderergeneration in Deutschland Stellvertreterkriege führten. Eltern, Gemeinden und andere Organisationen sollten insbesondere klar machen, dass es hier nicht um einen ethnischen Konflikt geht.

"Die Auseinandersetzung mit der PKK hat gar nichts mit einem Konflikt zwischen Türken und Kurden in der Türkei zu tun", erklärte Sen.

In Hamburg haben die "Freunde des kurdischen Volkes" für den Sonnabend eine Demonstration bis vor das türkische Generalkonsulat angemeldet. Wer für Sonnabend einen Einkaufsbummel in der City plant, sollte die Route des Demonstrationzuges umgehen. Start ist gegen 14.30 Uhr am Hachmannplatz in St. Georg und dann geht es durch die City über Mönckebergstraße, Jungfernstieg und Stephansplatz zur Tesdorphstraße. Gegen 17 Uhr soll dort am türkischen Konsulat die Abschlusskundgebung beginnen.

Die Polizei rechnet mit etwa 1500 Teilnehmern. Die Polizei ging zunächst von einem gewaltfreien Verlauf aus. Allerdings könne es am Rand der Demonstration zu verbalen Auseinandersetzungen mit nationaltürkisch gesinnten Menschen kommen. "Daraus können in der momentan sehr emotionalisierten Lage eventuell Gewalttaten entstehen", sagte Polizeisprecher Ralf Meyer. Man werde mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein.