Er ist der Chefzyniker der ARD und es gibt wohl nichts, mit dem Harald Schmidt die Nation noch überraschen kann. Die Nation vielleicht nicht – die eigene Mutter schon.

Hamburg. Harald Schmidt hat mit seiner Unterstützung der Pläne für ein Vertriebenen-Zentrum in Berlin seine Mutter verblüfft. Die 71-jährige Martha Schmidt sagte der Zeitschrift "Revue": "Haralds Kehrtwende hat mich überrascht." Sie und ihr Mann Anton wurden aus dem Sudetenland vertrieben. Harald ging als Kind nur widerwillig zu den Treffen der Landsmannschaft mit. "Er wollte damit nichts zu tun haben", sagte seine Mutter.

Die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen und CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach hatte veröffentlicht, dass Harald Schmidt die Einrichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen unterstützt. "Wir haben einen erheblichen Anteil unter unseren Unterstützern, die keinen Vertriebenen-Hintergund haben", hatte Steinbach erklärt. Sie ist Vorsitzende der Wiesbadener Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen. Dieses plant eine Dokumentationsstätte in Berlin zur Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus Osteuropa.