Das Militär hat Mönche erschossen, erschlagen und deportiert. Die Brutalität der Machthaber hat schließlich gesiegt; die Geistlichen geben scheinbar auf.

Rangun/Oslo. Mit unverminderter Härte hat die Staatsgewalt in Birma am Donnerstag auf neue Proteste gegen das Militärregime und für Demokratie in dem südostasiatischen Land reagiert. Militär und Polizei räumten eine der großen Straßen in der Metropole Rangun, auf der sich erneut Tausende von Demonstranten versammelt hatten. Das Militär hatte ihnen über Lautsprecher "extreme Aktionen" angedroht, sollten sie nicht sofort die Straßen verlassen.

Die Soldaten schossen erneut in die Menge. Unter Berufung auf Augenzeugen meldete der in Oslo ansässige oppositionelle Rundfunksender Democratic Voice of Burma, möglicherweise habe es bis zu neun Tote gegeben.

Zur Verhinderung weiterer Proteste hatten birmanische Soldaten bereits in der Nacht Klöster in der Hafenstadt Rangun gestürmt und mehr als 100 Mönche festgenommen. Augenzeugen berichteten, die Mönche seien geschlagen und schreiend aus den Klöstern abtransportiert worden.

Am Donnerstag, als rund 10 000 Demonstranten in der Nähe der abgeschirmten Sule-Pagode schwer bewaffneten Sicherheitskräften gegenüberstanden, waren nur noch wenige Mönche darunter. Sie waren bislang die Speerspitze der größten Massenproteste in Birma seit Niederschlagung der Demokratiebewegung im Jahr 1988. China fordert das befreundete Militärregime in Birma unterdessen zur Zurückhaltung auf.