WM-Flair und Fan-Fest-Stimmung am Hamburger Millerntor: Mehr als 70 namhafte Ex-Bundesliga-Profis aus drei Generationen haben sich am Sonntag zum Benefiz-Kick „Tag der Legenden“ in der Hansestadt getroffen.

Zur Partie "Hamburg gegen Deutschland und den Rest der Welt" liefen Spieler wie Lothar Matthäus, Giovane Elber und Toni Polster auf den Rasen des St.-Pauli- Stadions. Zu den stimmgewaltigen Unterstützern am Spielfeldrand gehörten Günter Netzer und Uwe Seeler sowie Horst Eckel, Weltmeister von 1954. Fast 14 200 Zuschauer verfolgten die Begegnung, die mit einem 5:4-Erfolg für die Hamburg-Elf ausging.

Der Erlös des Spiels sowie einer Charity-Gala kommen der von TV- Moderator Reinhold Beckmann gegründeten Jugendinitiative NestWerk zugute. Bereits zum dritten Mal hatte der ARD-Talkmaster zu der Aktion eingeladen, um Geld für Projekte an sozialen Brennpunkten zu sammeln. Zur "Nacht der Legenden" am Abend im "Schmidts Tivoli" wurden neben den Fußballern Künstler wie die Komiker Olli Dittrich und Oliver Pocher, die Musiker Sasha, Roger Cicero, Annett Louisan und Udo Lindenberg, die Band Pur und Moderatorin Barbara Schöneberger erwartet.

Prominente Fußball-Fans wie Pocher und Dittrich waren schon als Zuschauer beim Spiel dabei, die Band Revolverheld heizte mit ihren Hits in der Halbzeitpause dem Publikum ein. Gute Laune bei den Spielern und eine ausgelassene Stimmung auf den Rängen ließen das Spiel selbst fast zur Nebensache werden. Ein Tenor stimmte als "Hymne" ein kräftiges "Fußball ist unser Leben" an, Kommentatoren- Urgestein Heribert Faßbender - erstmals seit seinem TV-Abschied wieder für ein Spiel am Mikrofon - ließ sich entspannt Kuchen und Kaffee servieren. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen war als Schirmherrin zur Eröffnung gekommen.

Dennoch schenkten sich die Spieler, die in den Bussen der deutschen und französischen Teams der WM 2006 angereist waren, beim Kick für den guten Zweck nichts. Ex-Nationaltrainer Rudi Völler, neben Seeler, Matthäus und Eckel mit dem stürmischsten Applaus begrüßt, hatte als Coach des Deutschland-Teams diesmal das Nachsehen, auch wenn Faßbender zwischendurch die Spieler mit "Jungs, ihr könnt es noch" anfeuerte. Selbst ein Torschütze wie Jürgen Sparwasser oder das wieder vereinte "magische Dreieck" mit Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakow konnten den Triumph der weiß-roten Hanseaten um Manfred Kaltz und Anthony Yeboah nicht verhindern.

Mit einem besonderen Joker warteten die Hamburger in den letzten Minuten der erstmals vom NDR Fernsehen live übertragenen Begegnung auf: "Dittsche" Dittrich stürmte für die Elf mit, die sich diesmal für die 3:6-Niederlage des Vorjahres revanchieren konnte.