Nach technischen Problemen hat am Samstag in der Oberpfalz die bisher größte Massenkeulung in Deutschland begonnen. Nach Ausbruch der Vogelgrippe werden dort seit dem Mittag 205 000 Enten getötet.

Nittenau/Bruck. Nach technischen Problemen hat am Samstag in der Oberpfalz die bisher größte Massenkeulung in Deutschland begonnen. Nach Ausbruch der Vogelgrippe werden dort seit dem Mittag 205 000 Enten getötet. Die Tötungsanlage konnte bei dem Mastbetrieb in Nittenau zunächst nicht in Betrieb genommen werden, weil sich die Stromleitungen als zu marode erwiesen. Erst musste ein zusätzlicher Generator angeschlossen werden, sagte der Sprecher des Landratsamtes Schwandorf, Franz Pfeffer.

Auch in einem Betrieb in Bruck soll in den nächsten Tagen der gesamte Entenbestand getötet werden. In Proben der beiden Unternehmen war das gefährliche, auch auf Menschen übertragbare Vogelgrippevirus H5N1 gefunden worden. Es handelt sich um Tochterunternehmen des Mastbetriebes in Wachenroth, wo bereits vor zwei Wochen die Vogelgrippe festgestellt wurde. In der Folge wurden dort bereits 160 000 Enten getötet.

Das Landratsamt geht davon aus, dass mindestens 60 Arbeitsstunden für das tierschutzgerechte Töten des Geflügels mit Elektroschocks nötig werden. Laut Pfeffer hat das bayerische Verbraucherschutzministerium vorgeschlagen, die Keulung rund um die Uhr fortzusetzen. Dies sei aber nicht realistisch, meinte Pfeffer. Für einen Dauerbetrieb stehe nicht genug Personal bereit. Zunächst könne auch nur eine von zwei Keulungsanlagen in Betrieb genommen werden.

Eine Anlage kann maximal 3000 Enten pro Stunde töten. Dabei sei aber noch fraglich, ob überhaupt so viele Tiere in der Zeit eingefangen werden können, meinte Pfeffer. Das Landratsamt rechnet damit, dass fünf bis sechs Tage nötig sein werden, um die Bestände der beiden Höfe zu keulen.