Im bulgarischen Atomkraftwerk Kosloduj ist nach einem Störfall ein 1000-Megawatt-Reaktor durch das Notfallsystem abgeschaltet worden. Die Ursache war ein Kurzschluss in der Nacht zum Samstag, wie die Leitung des Kraftwerks mitteilte.

Der Störfall betreffe die Verbindung zwischen der Reaktorturbine und dem Generator, sagte der stellvertretende Energieminister Jordan Dimow laut Presseangaben vom Sonntag. Aus der Anlage an der Donau sei keine Strahlung ausgetreten.

Der betroffene Reaktor sowjetischer Bauart soll für eine Woche ausgeschaltet bleiben. Er war erst vor zwei Wochen nach einer routinemäßigen Jahreswartung wieder ans Netz angeschlossen worden. Im bislang einzigen bulgarischen Atomkraftwerk blieb nun nur noch ein 1000-Megawatt-Reaktorblock in Betrieb.

Zwei kleinere 440-Megawatt Reaktoren waren unmittelbar vor dem EU- Beitritt des Landes zu Jahresbeginn wegen Sicherheitsbedenken in Brüssel stillgelegt worden. Bulgarien ist seitdem bemüht, von der EU eine Einwilligung für ihre Wiederinbetriebnahme zu bekommen. Sofia befürchtet, dass der Ausfall dieser Reaktoren zu einer Energieknappheit auf dem ganzen Balkan führen könnte, da Bulgarien Strom in seine Nachbarländer exportiert.