Der Reisebus befand sich mit einer Seniorengruppe aus Nordrhein-Westfalen auf dem Weg nach Dresden. Die Männer und Frauen waren am Morgen in Ibbenbüren aufgebrochen.

Dessau. Bei einem Busunglück sind am Montag mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Es könne sein, dass sich die Zahl der Todesopfer noch weiter erhöhe, sagte Polizeisprecher Ralf Moritz. Viele der etwa 30 Verletzten befänden sich in kritischem Zustand.

Der Reisebus mit 48 Senioren aus Hopsten im nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt verunglückte den Angaben zufolge gegen 13.45 Uhr auf der Autobahn. Er kam zwischen Plötzkau und Könnern von der Straße ab und stürzte in den Graben.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da der Bus hangabwärts lag. "Die Rettungskräfte arbeiten unter schwersten Bedingungen", sagte Moritz. Die Zahl der Opfer erhöhe sich ständig. Unter anderem waren fünf Rettungshubschrauber im Einsatz. Sie brachten die Schwerverletzten in die Universitätskliniken nach Magdeburg, Halle und Leipzig. Die leicht Verletzten würden in einem Notzelt des Roten Kreuzes behandelt. Insgesamt saßen 48 Menschen in dem Bus.

Die Nachricht vom Busunfall mit 13 Toten sorgte im Heimatort der Unfallopfer, dem westfälischen Hopsten, für Erschütterung. Der Ortsvorsteher Johannes Kramer sagte am Montag der AP: "Das wird sehr große Trauer geben." Bei der Reisegruppe handele es sich um ältere Hopstener Landwirte, die jedes Jahr eine Tour machten. "Am Sonntagabend habe ich noch mit einigen von ihnen gesprochen." Das Ziel der Reisegruppe sei diesmal die Region um Dresden gewesen. Der Ortsvorsteher betonte, der Ibbenbürener Reiseveranstalter, der die Busreise organisiert habe, gelte als sehr zuverlässig.

Der Fahrer des in Sachsen-Anhalt verunglückten Reisebusses galt nach Angaben des Reiseveranstalters Strier Reisen als "sehr zuverlässig und erfahren". Der Geschäftsführer des Unternehmens, Thomas Strier, sagte am Montag der AP, der Fahrer habe den Unfall überlebt und sich bereits beim Unternehmen gemeldet. "Er stand total unter Schock", sagte Strier.

Nach den dem Unternehmen bislang vorliegenden Informationen habe der Bus zum Zeitpunkt des Unfalls gestanden, und ein Lastwagen sei darauf gefahren, sagte der Geschäftsführer. Näheres habe er noch nicht herausfinden können, weil das Gespräch mit dem Busfahrer abgebrochen sei. Der Scania-Bus sei erst vier Jahre alt gewesen.

Alle verfügbaren Spezialisten von Feuerwehr, Rotem Kreuz und des Landkreises seien bereits kurz nach dem Unglück vor Ort gewesen, sagte Polizeisprecher Moritz. Die A14 in Richtung Halle blieb für Stunden voll gesperrt. Bereits seit dem frühen Morgen war auch die Gegenrichtung in gleicher Höhe für alle Fahrzeuge gesperrt. Dort war ein Laster mit mehreren Tonnen Bauschutt umgestürzt und hatte seine Ladung verloren. Es bildeten sich kilometerlange Staus auch auf den Umleitungsstrecken.