Das neue Dream-Team der ARD soll die zuletzt schlechten Quoten von Schmidts Late-Talk wieder in wirtschaftliche Höhen treiben. Oliver Pocher nimmt die Herausforderung an und ist wild entschlossen, den „Jugendwahn bei der ARD weitervoranzutreiben“.

Hamburg. Entertainer Harald Schmidt (49) wird seine ARD- Late-Night-Show vom Herbst an nicht mehr allein bestreiten. Die ARD hat ihm Komiker Oliver Pocher (29) als Unterstützung zur Seite gestellt. Schmidts wöchentliche Show heißt dann vom 25. Oktober ab immer donnerstags um 22.45 Uhr "Schmidt & Pocher", teilte die ARD am Montag mit. Die Show soll 22 Mal ausgestrahlt werden.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich federführend für die ARD mit der Firma Kogel & Schmidt GmbH über die Produktion der neuen einstündigen Sendung "Schmidt & Pocher" verständigt, hieß es. Fred Kogel, ehemaliger Sat.1-Geschäftsführer, ist Schmidts Geschäftspartner. Höhere Kosten entstünden der ARD durch Pochers Verpflichtung nicht, ergänzte ein Sprecher. Bezahlt werde Pocher von Schmidts Produktionsfirma Bonito TV.

Pocher, der zuvor vier Jahre für ProSieben unter anderem mit der Show "Rent a Pocher" als Komiker aufgetreten war, soll exklusiv bei der ARD weiter arbeiten. "Wir haben "Rent a Pocher" wörtlich genommen", sagte Programmdirektor Günter Struve. "Im Augenblick ist er ja noch als selbst ernannter B-Promi auf Tour. Aber an der Seite von Harald Schmidt im Ersten wird Oliver Pocher - da bin ich mir sicher - ganz schnell zum A-Promi aufsteigen."

Schmidts Late-Night-Show litt zuletzt unter rückläufigen Einschaltquoten. Die ARD erhofft sich durch Pocher mehr Resonanz. "Oliver Pocher steht für eine junge Zielgruppe und wird der Sendung neue Impulse geben können", sagte die neue WDR-Programmdirektorin Verena Kulenkampff. "Herr Pocher und ich werden wöchentlich auf das einschlagen, was wir am meisten lieben: das Fernsehen", wurde Schmidt von der ARD zitiert.

"Ich nehme die sportliche Herausforderung an, mit Herrn Schmidt und neben Herrn Silbereisen den Jugendwahn bei der ARD weiter voranzutreiben", witzelte Pocher. Florian Silbereisen moderiert bei der ARD vorwiegend Volksmusiksendungen, die von älteren Zuschauern gesehen werden. Für Schmidt, der einen ARD-Vertrag bis 2008 hat, bleibt es künftig bei einer Ausgabe pro Woche am Donnerstag. Den Mittwoch muss er vom Herbst an räumen, weil Frank Plasbergs Diskussionsrunde "Hart aber fair" zu späterer Stunde ins Programm aufgenommen wird. Ob Schmidt der ARD über 2008 verbunden bleibt, ist noch offen.