Nach den Worten des Flensburger Klimaforschers Prof. Olav Hohmeyer kommen klimaschonende Konzepte wie die Atomenergie in dem dritten Teil des Uno-Berichts zu positiv weg.

Bankog. Frage: Was sind die wichtigsten Signale, die von diesem Report ausgehen?

Hohmeyer: "Erstens: Wir haben nicht mehr viel Zeit zum Handeln, die Reduktionsziele für den Treibhausgasausstoß müssen ehrgeiziger sein. Zweitens: Wir haben alle Technologien, die wir dafür brauchen, das Problem nachhaltig anzufassen. Drittens: Wir müssen handeln und dürfen keine zehn Jahre mehr warten. Viertens: Die Handlungsmöglichkeiten sind ökonomisch preiswert."

Frage: Was erwarten Sie nach diesem Papier vom G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm, auf dem das Thema Klimaschutz ja eine entscheidende Rolle spielen soll?

Hohmeyer: "Ich erwarte von den Europäern, dass sie sich noch stärker für ambitioniertere Ziele bei der Treibhausgasreduktion einsetzen, und ich erwarte von den Amerikanern, dass sie sich dem weniger stark als bislang widersetzen. Nach den nächsten Wahlen in den USA wird sich die amerikanische Haltung mit Sicherheit schlagartig ändern."

Frage: Ist dieser Bericht ein Erfolg auf der ganzen Linie?

Hohmeyer: "Nicht auf der ganzen Linie. An manchen Stellen wird die Nachhaltigkeit der vorgeschlagenen Lösungen nicht genügend berücksichtigt. Das gilt etwa im Kapitel über die Atomenergie. Da wurde auf den CO2-Ausstoß geschaut, kaum aber auf die Risiken und die ungeklärte Abfallproblematik. Da wird ja der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Auch das Thema CO2-Speicher an Kohlekraftwerken wird zu positiv eingeschätzt. Solche unterirdischen Speicher sind eine Sackgasse."