Die einzige Chance für Myelofibrose-Patienten ist eine Stamzellen-Transplantation. Das Problem: Ohne Chemotherapie konnte diese besondere Form der Leukämie bislang nicht behandelt werden. Für ältere Menschen kam das Verfahren daher nicht in Betracht - bis jetzt.

Hamburg. Hamburger Mediziner haben zur Behandlung einer bestimmten Form von Leukämie (Myelofibrose) eine besonders schonende Stammzellen-Transplantation entwickelt. Durch die neue Methode könnten jetzt auch ältere Patienten geheilt werden, teilte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf am Mittwoch mit. Die einzige Therapieform dieser Leukämie ist die Transplantation von Blutstammzellen eines Knochenmarkspenders. Bisher sei diese Methode wegen der hohen körperlichen Belastung durch eine vorgeschaltete Chemotherapie nur für jüngere Patienten in Betracht gekommen. Die neue Therapie werde derzeit in klinischen Studien erprobt.

Bei dem neuen Verfahren wird nach Klinik-Angaben die Dosis der Chemotherapie so reduziert, dass weniger Knochenmark zerstört wird als bisher und die Stammzellen des Spenders trotzdem anwachsen. Während an Myelofibrose Erkrankte bei der herkömmlichen Behandlung bislang nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von drei bis fünf Jahren hatten, könnten sie jetzt mittels des neuen verträglichen Verfahrens auf Dauer geheilt werden. Tests hätten gezeigt, dass die meisten mit dieser schonenden Transplantationsmethode behandelten Patienten keine Resterkrankungen mehr aufwiesen. Die anderen konnten durch eine erneute Gabe von Abwehrzellen erfolgreich behandelt werden. Die Arbeit erschien kürzlich in der Fachzeitschrift "Blood".