Die Fußballgötter haben entschieden. Die Fußball-Europameisterschaft 2012 wird in Polen und der Ukraine ausgespielt. Damit erhält erstmals seit 1960 ein osteuropäischer Ausrichter den Zuschlag.

Cardiff. Die Fußball-Europameisterschaft 2012 wird in Polen und der Ukraine ausgespielt. Damit findet das Turnier erstmals seit 1960 im Osten Europas statt. Die zwölf stimmberechtigten Mitglieder des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union (UEFA) entschieden sich damit am Mittwoch in Cardiff gegen den skandalerschütterten Favoriten Italien sowie die Gemeinschafts- Bewerbung von Kroatien und Ungarn. Nach Österreich/Schweiz, die 2008 den EM-Titelkampf ausrichten, und Belgien/Niederlande (2000) erhielt zum dritten Mal eine Zwei-Länder-Bewerbung den Zuschlag.

Mit ausschlaggebend für Polen und die Ukraine dürfte die glanzvolle letzte Präsentation gewesen sein. Mit den Präsidenten Viktor Juschtschenko (Ukraine) und Lech Kaczynski (Polen), Ex- Boxweltmeister Vitali Klitschko oder den Fußball-Assen Andrej Schewtschenko und Jerzy Dudek hatten sie das größte Star-Aufgebot nach Cardiff geschickt.

Als Spielorte sind in der Ukraine Donezk, Kiew, Dnepropetrowsk und Lwiw vorgesehen, in Polen Danzig, Krakau, Warschau, Breslau, Chorzow und Posen. Da das UEFA-Vorhaben, die EM-Endrunde 2012 von 16 auf 24 Mannschaften aufzustocken, vertagt wurde, wird es keine zusätzlichen organisatorischen Herausforderungen und wieder 31 Spiele geben.

Keine Auswirkung auf die Wahl hatte offensichtlich die instabile Situation in der Ukraine, die durch den Machtkampf zwischen Juschtschenko und Regierungschef Viktor Janukowitsch politisch tief gespalten ist. Der polnische Fußball war zudem im vergangenen Jahr durch Spiele-Manipulationen ins Zwielicht geraten und zeitweise von einer Suspendierung durch den Weltverband Fifa bedroht.