Ganz und gar kein possierlicher Geselle: Giftig, rund 20 Zentimeter lang und fast ein Kilo schwer. Die Agakröte ist das Hassobjekt Australiens. Sie wird zerhackt, überfahren und verflucht – denn die Tiere sind längst zur Plage geworden. Dabei sind die Australier für ihre Kröten-Qual selbst verantwortlich.

Sydney. In Australien ist eine Riesenkröte von der Größe eines kleinen Hundes gefangen worden. Wie die Umweltschutzgruppe FrogWatch am Dienstag mitteilte, ist die bislang größte bekannte Agakröte 20,5 Zentimeter lang und wiegt 861 Gramm. "Die größten Kröten sind normalerweise Weibchen, aber dies hier ist ein wildes Männchen", sagte Grame Sawyer von FrogWatch. "Ich möchte nicht seiner großen Schwester begegnen." Die Riesenkröte mit dem wissenschaftlichen Namen Bufo marinus, wurde in der Tropenstadt Darwin im nördlichen Bundesstaat Northern Territory entdeckt und während einer Exkursion von FrogWatch gefangen. Die Gruppe bietet regelmäßig Touren zum Fangen der Tiere an, weil sie eine Gefahr für die australische Tierwelt sind.

Agakröten waren in den 1930er Jahren von Südamerika nach Australien gebracht worden, damit sie selbst eine andere Plage in den Griff bekommen: Sie sollten die Käfer fressen, welche die Zuckerrohrplantagen an den tropischen Nordküsten bedrohten. Inzwischen gibt es rund eine Million Agakröten in der Region, die sich im Northern Territory nach Westen ausbreiten und das Ökosystem bedrohen.

Die Kröten haben an ihrem Hinterkopf Beutel mit einem tödlichen Gift, mit dem sie binnen weniger Minute Raubtiere wie Schlangen und sogar Krokodile töten können. In einem australischen Geschichtsbuch wird die Einführung der fleißig brütenden Agakröten als größter Fehler in der Geschichte des Kontinents bezeichnet.