Das Gleichgewicht deutscher und französischer Interessen ist ein Fehler – sagt Frankreich. Nach dem französischen Präsidentschaftskandidaten Nicolas Sarkozy hat auch Finanzminister Thierry Breton die Kräfteverhältnisse bei der Airbus-Mutter EADS in Frage gestellt.

Paris. Nach dem französischen Präsidentschaftskandidaten Nicolas Sarkozy hat auch Finanzminister Thierry Breton die Kräfteverhältnisse bei der Airbus-Mutter EADS in Frage gestellt. Das Gleichgewicht zwischen deutschen und französischen Interessen im Konzern sei ein Fehler, sagte Breton in einem Radio-Interview am Dienstag. Das Verhältnis müsste 60 zu 40 Prozent zu Gunsten Frankreichs lauten.

Sarkozy hatte sich dafür ausgesprochen, dass nur noch ein Hauptaktionär die industrielle Führung ausüben solle. Derzeit sind es der Stuttgarter Automobil-Hersteller DaimlerChrysler und der französische Medienkonzern Lagardere.

Breton ergänzte, der französische Staat sei bereit, seine EADS-Beteiligung aufzustocken, etwa über eine Kapitalerhöhung. Airbus ist wegen Lieferschwierigkeiten beim Großraumjet A380 und hohen Entwicklungskosten für den neuen A350 XWB in eine Krise geschlittert, die den ganzen Konzern in Mitleidenschaft zieht. Am Freitag will EADS die Bilanz für 2006 vorstellen. Fest steht bereits, dass Airbus rote Zahlen geschrieben hat.

Im Rahmen des umstrittenen Sparprogramms "Power8", das vergangene Woche vorgestellt wurde, sollen bei dem Flugzeugbauer 10 000 Stellen wegfallen. Frankreich trifft es dabei härter als Deutschland. Beim Nachbarn werden 4300 Jobs gestrichen, hier zu Lande 3700.