Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) forderte eine Kapitalerhöhung bei Airbus.

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat EADS mit dem Entzug von Rüstungsaufträgen gedroht, sollten wesentliche Teile der Produktion beim Tochterunternehmen Airbus nach Frankreich verlegt werden. "Wir bestehen darauf, dass Deutschland als Hochtechnologie-Standort von Airbus - insbesondere im Rumpfbau - bestehen bleibt", sagte Glos der "Bild am Sonntag". Sollte das nicht der Fall sein, so müsste Deutschland seine Rüstungsaufträge beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS überprüfen. "Den jetzt geplanten Abbau von Arbeitsplätzen und Hochtechnologie in Deutschland lassen wir uns unter keinen Umständen gefallen."

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) forderte in dem Blatt eine Kapitalerhöhung bei Airbus. "Es dürfen jetzt nicht aus finanzieller Not heraus Entscheidungen getroffen werden, sondern wir müssen das fehlende Geld ins Unternehmen bringen." Das gehe nur über eine Kapitalerhöhung aller Eigner. Airbus war durch Lieferverzögerungen beim Großraumflugzeug A380 und Entwicklungsprobleme beim A350 in die Krise geraten. Im Zuge des Sanierungsprogramms "Power8" stehen nach Befürchtungen von Arbeitnehmern nun bis zu 8000 der 23.000 Stellen in Deutschland auf der Kippe. Weitere 8000 Jobs sollen bei Zulieferern bedroht sein.