Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) präsentierte das ehrgeizige Projekt am Freitag in Harburg erstmals der Fachöffentlichkeit. Die angrenzende Saga-Siedlung soll von dem umweltfreundlichen Strom profitieren.

Wilhelmsburg. Bislang existiert die Idee nur als Entwurf von "Czerner Göttsch Architekten, Hamburg, architektur + stadtplanung": An der Neuhöfer Straße sollen das Dach und die Südfassade des neungeschossigen Bunkers mit einem quadratischen Grundriss von zirka 47 Meter Seitenlänge etwa 3700 Quadratmeter Solarkollektorfläche bekommen. Damit würde das nur noch als Mahnmal genutzte Gebäude zur weltgrößten Solarkollektoranlage werden. Außerdem soll die städtebauliche Finesse die Besucherblicke bei der geplanten internationalen Bau- und Gartenausstellung auf sich ziehen, bewirbt die BSU ihr Vorhaben.

Nutznießer des ökologischen Energieprojekts soll die angrenzende Siedlung der Saga mit rund 900 Wohnungen werden. Bevor die etwa 1000 Megawattstunden pro Jahr die Wohnungen beheizen können, bedarf es aber offenbar noch einer energetischen Modernisierung der Siedlung. Anschließend bürge der Öko-Strom keinerlei Preiserhöhungen und bringe außerdem eine C02-Vermeidung von rund 250 Tonnen pro Jahr mit sich, heißt es in einer Presseerklärung der BSU.

Eine erste Machbarkeitsstudie für die geplante Anlage liegt bereits vor. Das Bundesumweltministerium stellte Mittel aus seinem Förderprogramm "Solarthermie 2000+" in Aussicht. Dennoch sei es bis zur Realisierung noch ein weiter Weg. Vor allem müsse der Bunker noch baulich gesichert werden, heißt es in der Erklärung. Statische Gutachter hätten noch erhebliche Mängel festgestellt. In Harburg wurde der Plan am Freitag erstmals einem öffentlichen Fachpublikum vorgestellt. Jetzt soll das Projekt im Stadtplanungsausschuss eingereicht werden.