Ein russischer Aeroflot-Airbus mit etwa 170 Menschen an Bord ist am Donnerstag in Prag notgelandet. Zuvor hatte der Pilot per Funk über einen Notfall an Bord berichtet und eine Entführung angedeutet.

Prag. Nach Angaben der tschechischen Polizei war es Beamten der tschechischen Ausländerpolizei zusammen mit Passagieren gelungen, den mutmaßlichen Täter zu beruhigen. Unklar war zunächst, ob es sich tatsächlich um eine Entführung gehandelt hatte, oder ob eine Schlägerei an Bord der Aeroflot-Maschine eskaliert war.

Eine Aeroflotsprecherin teilte mit, der Passagier, der versucht habe, das Flugzeug in seine Gewalt zu bringen, sei betrunken gewesen oder habe unter Drogeneinfluss gestanden. Der Mann habe gedroht, das Flugzeug zu beschädigen und eine Kursänderung verlangt. Dabei soll er nach Angaben des stellvertretenden Aeroflot-Chefs Lew Koschliakow sogar vorgegeben haben, eine Bombe bei sich zu tragen. Der russische Botschafter in Prag, Alexander Pismenny, sagte indes, die Maschine sei wegen eines betrunkenen Randalierers notgelandet und werde ihren Flug in Kürze fortsetzen.

Nach einem Bericht des tschechischen Rundfunks war der Aeroflot-Airbus auf dem Weg von Moskau nach Genf. Nach dem Notruf des Piloten landete das Flugzeug um 10.42 Uhr in Prag. Dort trat umgehend ein Krisenstab zusammen, Feuerwehr und Notärzte erwarteten die Maschine auf dem Flugfeld.