Erneut ist eine junge Frau in Hamburg brutal ermodert worden: Die Polizei fand am Dienstag eine 33 Jahre alte Kasachin tot in ihrer Wohnung in der Geesthachter Kehre (Rahlstedt) auf. Sie hatte kurz vor der Geburt ihres Kindes gestanden.

Hamburg. Der Fall weist Parallelen zu den Morden an der 29 Jahre alten PR-Angestellten Anna H. und an der 28 Jahre alten CDU-Kassenwartin Regina K. auf. Beide Frauen waren in den vergangenen Wochen in ihren Wohnungen getötet worden. In beiden Fällen waren die ehemaligen Lebensgefährten der Opfer die Mörder.

Auch in dem aktuellen Fall deutet vieles auf eine Beziehungstat hin. Noch in der Nacht zum Mittwoch haben Kräfte des mobilen Einsatzkommandos den 27 Jahre alten, geschiedenen Ehemann der Frau in seiner Wohnung in Jenfeld vorläufig festgenommen. Der aus Kasachstan stammende Deutsche steht im Verdacht, seine Ex-Frau mit mehreren Schüssen getötet zu haben.

In einem ersten Verhör verweigerte er die Aussage. Im Beisein einer Rechtsanwältin und eines Dolmetschers wurde dem Festgenommenen noch am Mittwochnachmittag eine weitere Möglichkeit zur Aussage gegeben. Über das Ergebnis war zunächst nichts bekannt. Die Leiche der Frau wird im Institut für Rechtsmedizin untersucht. Dabei hat sich der Tatverdacht gegen den festgenommenen Ex-Mann des Opfers nach Polizeiangaben erhärtet. Dies hätten die ersten Ergebnisse kriminalwissenschaftlicher Untersuchungen ergeben

Bislang gibt es jedoch keine Zeugen, die den mutmaßlichen Täter gesehen haben. Den einzigen Hinweis hat die Polizei bisher von einer beunruhigten Freundin des Opfers erhalten, die die Polizei alarmiert hatte.

Auf der Suche nach Augenzeugen wendet sich die Polizei nun an die Öffentlichkeit. Sie fragt: Wer hat am gestrigen Dienstag in den späten Vormittagsstunden in der Geesthachter Kehre und/oder in der näheren Umgebung verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit dem Tötungsdelikt in Zusammenhang stehen könnten? Hinweise nimmt die Polizei unter der Hamburger Rufnummer 4286-56789 entgegen.